Der Grundgedanke des Bloggens ist ja, dass man als Blogger einen Beitrag schreibt, der einem am Herzen liegt. Sei es in einem Fotoblog, in dem es um das Thema (surprise!) Fotografieren geht, einem politischen Blog, einem Modeblog, einem Rezepte-Blog in jedem anderen Themenblog oder eben in einem persönlichen oder Mehrthemenblog wie meinem. Ich bin immer der Meinung, dass ein Blogbeitrag möglichst einen Mehrwert für den Leser bieten sollte. Schließlich möchte man ja Dinge lesen, die einen interessieren. (habt Ihr mitgezählt, wie oft das Wort „blog“ in diesem Absatz vorkam?)
THEMEN IN DIESEM BEITRAG
Comments, Likes und Shares. Damals und heute.
Sehr interessant wird das Ganze, weil ein Blog die Möglichkeit bietet, in Interaktion mit dem Autor zu treten. Das, was heutzutage schon lange selbstverständlich ist in sozialen Netzwerken, war vor 20 Jahren noch nicht gang und gäbe, weil einfach die Anzahl der in der Masse verfügbaren sozialen Netzwerke noch nicht so groß war wie jetzt. Klar, gab es alles schon, Facebook gab es auch 2005 schon, aber beispielsweise Instagram oder TikTok waren noch nicht erfunden, Smartphones mit Messengern wie WhatsApp, Signal oder Telegram gab es auch erst seit 2007, als das erste iPhone herauskam und danach die Smartphones mit Android und Windows Phone. Also gab es zu dieser Zeit hauptsächlich geschlossene Communities, wie z.B. deviantART, wo Interaktion in großem Stil stattfand. Interaktion bedeutet: liken, kommentieren und teilen. Ich hatte in meinem Blog einige Zeit Funktionen integriert, die das Liken von Blogbeiträgen ermöglichen und die Möglichkeit, auch die Kommentare zu bewerten. Das hat dazu geführt, dass teilweise Artikel downgevotet wurden und ich nicht wusste, warum. Ein Beispiel ist der bis heute am meisten beachtete Artikel über das verfallene Schwimmbad in Lahnstein. Da gab es sehr viele Leser, die bis heute kommentieren und das Thema interessant finden, aber auch einige, die einfach nur eine 1-Sterne-Bewertung rausgehauen haben.
Bei der Kommentarbewertung war es generell so, dass eigentlich niemand davon Gebrauch gemacht hat. Also wurden die Plugins im Zuge der Verschlankung meines Blogs rausgeschmissen.
Manchmal ist auch nichts los in den Kommentaren
Natürlich möchte man gerne Feedback erhalten, wie der Post aka Blogartikel bei den Lesern ankommt. Das merkt man oft unmittelbar an den Kommentaren oder an der Tatsache, dass eben keine gibt. Die letzten Artikel, die ich geschrieben habe, hatten eher ein verhaltenes Feedback (also ganz konkret: gar keins). Das liegt aber vielleicht auch an den Themen, die nicht jeden interessieren. Macht ja auch nichts, es geht ja nicht primär um Clickbait, um Aufmerksamkeit oder „Ruhm“. Den bekommt der Duschschnittsblogger sowieso nicht, aber das ist ja auch kein Problem, das weiß man. Alles gut.
Mein Blog ist nicht monetarisiert, ich schalte keine Werbung, es gibt keine Affiliate-Links, keinen werblichen Content. Darauf lege ich großen Wert, weil ich finde, dass es schon genug Kommerz im Internet gibt, genug Influencer, genug Werbeschrott. Ich will nicht, dass man Angst haben muss, dass man zu einem Werbeangebot weitergeleitet wird, wenn man einen Link klickt. Das führt selbstverständlich auch dazu, dass man nicht die Reichweite hat, die ein gehypter, monetär optimierter Heißer-Scheiß-Blog hat. Mir ist das komplett egal, das Bloggen ist für mich nur ein Hobby.
Wie verfolgt man eine Diskussion im Blog?
Gar nicht mal so einfach. Als Autor bekomme ich natürlich via E-Mail mit, wenn ein neuer Kommentar veröffentlicht wurde. Dann kann ich mir den durchlesen und eine Antwort verfassen. Ich bekomme natürlich auch auf die gleiche Weise eine Banachrichtigung, wenn daraufhin wieder ein Kommentar veröffentlicht wird usw. Das Problem an der Sache: nur ich bekomme das mit. Die Schreiber der Kommentare leider nicht. Denn WordPress hat bis heute keine Funktion, die Kommentatoren gegenseitig über neue Kommentare zu informieren. Sicherlich aus Datenschutzgründen, aber auch deshalb, weil sich das über Plugins lösen lässt.
Was ich nicht mag
Ich finde es unkomfortabel, wenn ein Blog nicht die Möglichkeit bietet, eine Diskussion zu verfolgen. Ich möchte gerne informiert werden, wenn sich im Kommentar-Thread etwas getan hat. Nur dann hat man die Möglichkeit, mitzudiskutieren. Ein Blog ist keine Einbahnstraße: als Blogger erzeugt man Input in Form von neuen Artikeln und das Ganze wird dann so richtig lebendig, wenn es auch Output in Form von Kommentaren gibt. Wenn ich in einem Blog kommentiere, das keine Kommentar-Abo-Funktion habe, fühle ich mich immer etwas hilflos, weil ich nicht weiß, ob ich eine Antwort bekomme.
Neumodisches Zeug
Ich bin ja computertechnisch nicht so ganz unbeleckt. Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 1 „Vollhorst“ und 10 „Supernerd“ bedeutet, bin ich bei ca. 5-7 angesiedelt. Ich versuche, möglichst auf dem aktuellen Stand zu bleiben, aber manches verstehe ich einfach nicht. Das Fediverse verstehe ich nicht, BlockChain auch nicht wirklich, Bluesky und Mastodon und überhaupt: den ganzen dezentralen Kram, der überhaupt nichts mehr mit linearem Denken und Verstehen zu tun hat. Okay, nennt mich alt. Aber das überfordert mich ein wenig. So geht es mir auch mit Blog-Kommentaren. Manch einer bietet die Möglichkeit an, via Fediverse zu antworten und zu interagieren. Aber, wie zum Henker mache ich das? Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht eingelesen hätte, aber irgendwie bin ich dafür zu blöd, fürchte ich.
Ein Plädoyer für die Einfachheit
Da muss man natürlich auch berücksichtigen, dass nicht jeder ein Nerd ist – die meisten Leser unserer Blogs sind sicherlich ganz normale Leute. Und ich finde, dass man mit konsequenter Einfachheit und logischen Funktionen, die nachvollziehbar beschrieben sind, immer noch den besten Service bietet. Das ist zumindest mein Anspruch. Denn ich finde nichts schlimmer als Dinge, die nicht verständlich oder unnötig kompliziert und unübersichtlich sind.
Das Design meines Blogs ist konsequent entschlackt und auf schicke Optik (liegt natürlich im Auge des Betrachters, aber ich mag es so, wie es ist), Funktionalität und nachvollziehbare Einfachheit optimiert. Muss man nicht mögen, aber immerhin kann wahrscheinlich niemand sagen, dass er oder sie die Navigation nicht versteht oder im Unklaren darüber ist, was passiert, wenn man auf Buttons oder Checkboxen klickt.
Old School: Kommentar-Subscriptions via WordPress-Plugin
Ich bevorzuge die komplett nachvollziehbare, „analoge“ und wahrscheinlich für jeden verrständliche Lösung, mittels eines WordPress-Plugins einen kleinen Haken nebst Hinweis, dass wenn man darauf klickt, die weiteren Kommentare zu abonnieren, zu platzieren. Das versteht jeder sofort.
Da muss man auch nicht lange raten, wofür die kleine Checkbox wohl gut ist, warum auch, steht ja dran. Und es passiert auch exakt das, was man erwartet: bei einem neuen Kommentar bekommt man als Kommentator eine Benachrichtigung per E-Mail. Und bei jedem weiteren Kommentar auch. Es gibt sicher modernere Methoden, aber das erscheint mir doch sehr naheliegend und verständlich. Datenschutztechnisch auch OK, denn man kann die Benachrichtigungen jederzeit abbestellen.
Schreibt mir gerne (und abonniert die Kommentare)!