Wer kennt sich mit dem Campen aus?

Wir hatten unlängst die Idee, mit Yvonnes Kindern demnächst einmal campen zu gehen. Dazu muss man allerdings sagen, dass wir beide vom Zelten eigentlich keine Ahnung haben. Klar, man braucht ein Zelt (da fängt’s schon an: welches?), man braucht einen Campingplatz (oder macht es mehr Spaß, in der Natur zu campen?), außerdem möchte man was essen, einigermaßen bequem liegen und möglichst ein wenig Wasser zur Verfügung haben. Ach ja, die Notdurft sollte man auch verrichten können, ohne dass es eklig wird.

Da wir überhaupt keine Erfahrungen haben, welche Gedanken man sich diesbezüglich machen sollte, würde ich mich freuen, wenn Camping-Erfahrene unter Euch vielleicht ein paar Tipps und Links parat hätten zu folgenden Fragen:

  • Welches Zelt sollte man für 2 Erwachsene und 2 Kinder haben? Taugt das abgebildete Zelt überhaupt? Und wenn nicht, was muss man für ein vernünftiges Zelt ausgeben?
  • Campingplatz oder lieber nicht? Wenn nicht, wo dann? Und ist das überhaupt erlaubt?
  • Wenn Campingplatz, wo kann man sich informieren? Mit welchen Preisen ist ungefähr zu rechnen?
  • Welche Dinge sind unverzichtbar, wenn man campt? Gaskocher, elektrische Kühlbox, etc.?
  • Was nimmt man als Bodenauflage, damit’s beim Schlafen nicht zu hart und ungemütlich wird? Luftmatratze? Oder gibt’s besser Geeignetes?

Selbstverständlich hätten wir uns auch im Netz schlau machen können, aber ich denke, dass handfeste Tipps von Euch Lesern vielleicht eher zum Ziel führen.

So, jetzt seid Ihr gefragt!

Ich bin gespannt, was Ihr solchen „blutigen Anfängern“ wie uns ratet, damit wir nicht schon am Anfang die Lust verlieren oder hungrig, unterkühlt und mit quälenden Rückenschmerzen nach der ersten Nacht aufwachen…

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Über Martin

Ich bin und war es immer, der Chefredakteur des alten und des neuen Loft 75, dem illustrierten Magazin aus dem 21. Jahrhundert. Geboren 1969 in einem kleinen Ort im Welterbe Oberes Mittelrheintal und somit gebürtiger Rheinland-Pfälzer. Ich habe mich bereits 1987 für Computer interessiert, bin oft kreativ und reduziere Dinge auf das Wesentliche, schreibe gerne und interessiere mich für Design, Einrichten, Internet, Kochen, Blogging und alles, was außergewöhnlich ist und außergewöhnlich gut aussieht. Privat wohne ich am Mittelrhein. Und ich freue mich, wenn Du dieses Magazin magst - lesen wir voneinander..?
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Martin

Hey, prima Tipp – vielen Dank Thomas 🙂

Thomas Arbs

Martin, Lidl hat diese Woche die selbstaufblasenden Isomatten für 12,99 EUR. Sind halt schwere Dinger, aber für euch wohl geeignet.

Nila

Ui Campen. Ich bin zwar begeisterte jahrelange Camperin, nur halt mit Wohnwagen.
Also, ich würde euch auf alle Fälle einen Campingplatz empfehlen. Und da auf alle Fälle keinen unter 2 Sterne. Da sind die Sanitäranlagen oft unter aller ….
Geh einfach mal in einen größeren Buchladen. Dann suche dir den ADAC-Campingführer für Deutschland und blättere mal durch. Da findest du sicherlich den einen oder anderen Tipp. Dann würde ich mich durch ein Campingforum lesen. Da stehen oft super Insidertipps drinnen. Und du kannst zu deinen Fragen viele Antworten finden.
Ihr benötigt auf alle Fälle eine Gundausstattung. Leicht aufbaubares Zelt. Ohne zuviel Stangen. Klapptisch, Klappsesseln, Gaskocher, Kaffeemaschine, Plastikgeschirr, Besteck, Taschenlampe….
Ich würde einen Campingplatz an einem See oder am Meer nehmen. Ist für die Kiddis sicher klasse.
Liebe Grüsse

Chikatze

Also, ich muß widersprechen. Ich bin auf allen Campingurlauben ohne Tisch und Stühle ausgekommen. Da kann man ja gleich sein Bett noch mitnehmen. Tss.
Da fehlt mir irgendwie das Abenteuer-Feeling. Eine Picknickdecke tut es auch.
Und Norddeutschland: Ich kann eben immer noch den Zeltplatz auf Spiekeroog empfehlen. In der Saison gibt es auf den Inseln auch immer Angebote speziell für Kids am Strand und so. Da können die Eltern dann nebenan relaxen… Inseln finde ich sowieso immer sehr erholsam. Und Kindern reicht ja der Strand um glücklich zu sein 😉

Martin

Lieber Thomas, liebe Chikatz, zuerst einmal danke ich Euch für die vielen hilfreichen Tipps und Denkanstöße 🙂

Es ist so gedacht: Yvonne hatte Lust, mal das ein oder andere Wochenende zu zelten – nichts Großes, sondern irgendwo in Deutschland. Wir reisen mit dem Auto an und es muss auf jeden Fall auch kindertauglich sein (die legen viel Wert auf Spielen und Erleben, wir alten Herrschaften eher auf Faulenzen und eine einigermaßen bequeme Nachtruhe.

Chikatze hat schon ein paar prima Tipps gegeben, z.B. mit der richtigen Wahl des Zeltplatzes.

Thomas, es ist natürlich schade, dass man in D nicht wild campen darf, aber bis nach Schweden verschlägt es uns erstmal nicht. Und wnn, dann ist es für’s Erste auch nur für ein Wochenende. Da denke ich – wie Du geschrieben hast – dass ein Zelt, dass man innerhalb des Konsums von 2 Bierflaschen aufgebaut hat, erstmal dicke genügt. Der Tipp mit dem Klapptisch und den zugehörigen Stühlen war prima, an so was hätten wir überhaupt nicht gedacht. Wasser und Strom gibt’s auf dem Zeltplatz, auch gut zu wissen. Preislich hört sich das auch fair an.

Ich würde gerne mal nach Norddeutschland, vielleicht auch NRW – kennt jemand von Euch Beiden einen Zeltplatz, der zu empfehlen ist? Z.B. an einem See oder dem Meer, nicht zu teuer?

Nochmals vielen lieben Dank, dass Ihr Euch so viel Mühe gemacht habt mit den tollen Kommentaren 🙂 Ich denke, das preiswerte Zelt wird’s erstmal – wir tasten uns da einfach ran.

Wenn jemand von Euch noch einen unschlagbaren Tipp für preiswerte, komfortable (Discounter-)Isomatten hätte oder evtl. eBay oder sowas? Gewicht und Größe spielen erstmal keine Rolle. Und natürlich noch die Frage nach dem „Geheimtipp-Campingplatz“, irgendwo Richtung NRW/Norddeutschland, den Ihr uneingeschränkt aus eigener Erfahrung empfehlen könnt..?

Chikatze

Huhu. Also, ich hab jetzt nicht alles durchgelesen, was Thomas da geschrieben hat, aber ich habe früher sehr gerne gezeltet und kann dir sagen: Kauft euch ein GUTES Zelt, keine Billigware. Denn wem es einmal durchgeregnet hat, der weiß, daß Qualität das A und O des Ganzen ist.
Zelten in der freien Natur ist in Deutschland eh verboten, in Skandinavien soweit ich weiß geduldet, aber auch nicht überall. Da wäre ich vorsichtig.
Ich habe meine schönestne Zelt-Urlaube übrigens auf der Insel Spiekeroog verlebt, da es dort einen reinen Zeltplatz gibt (keine Autos auf der Insel, also auch keine spießigen Wohnwagen…). Das war einfach nur fantastisch.
Also, ein Platz mit sanitären Anlagen hat schonwas.
Nur baut Euer Zelt niemals in eine Mulde, denn da sammelt sich bei Regen das Wasser.
Nicht zu bergig, denn da kann man nicht pennen, wenn man so schief liegt.
😉
Und natürlich auch nicht auf einem Berg oben, denn da kann der Blitz einschlagen…
Naja. Das waren so die schlauen Chikatzen-Tipps.
😉

Thomas Arbs

Moin Martin,

ein bißchen müssen wir schon noch wissen, wenn Camping nicht nur Mittel zum Selbstzweck, sondern Teil eines Urlaubskonzepts ist. So z. B. welcher „Kontinent“, also eher Niederrhein oder Mittelschweden, wie kommt ihr da hin, mit der S-Bahn, mit Rädern (so machen wir es) oder dem Auto? Und natürlich die Gretchenfrage: wenn ihr es nicht gewohnt seid, auf welchen Umfang von Komfort seid ihr bereit zu verzichten?

Das hat nämlich absolut mit der Ausrüstungswahl zu tun: In einen Kombi kann man viel schmeißen, wir Radfahrer müssen viel strenger auf das Gewicht achten. Das Zelt aus dem Discounter, das du uns hier zeigst, wiegt sicher eine halbe Tonne mehr als die 5-6 kg, in denen wir 4 Personen unterbringen. Dafür haben wir keine 2 separaten Schlafkabinen und keine Apsis, in der man bei Regen mit Tisch und Stühlen sitzen kann, sondern ein Zelt, das wirklich nur und genau zum Schlafen einlädt. Ansonsten muß ein 50-Euro-Zelt nicht unbedingt schlecht sein, normale Regenverhältnisse sollten die heutzutage durchaus aushalten, ausreichende Durchlüftung gewährleisten, und hoffentlich halbwegs praxisgerecht auf- und abzubauen sein, da gibt es auch noch beachtliche Unterschiede. Bringt einen weiter dazu: wie oft denn wohl? Jeden Abend an einem anderen Ort, dann bitte in 5 Minuten, oder einmal für 14 Tage, dann kann es auch schon mal zwei Flaschen Bier lang dauern?

Dabei muß ein Zelt auch nicht von Deuter oder Hans Wolfspelz sein und 500+ kosten, unsere Quelle für gute Postenware ist McTrek, im Internet und hier in Düsseldorf gegenüber Karstadt. Bei denen und bei „Sack und Pack“ in Bilk (dort gibt es die teurere Markenware) kann man übrigens solche Sachen auch mal in die Hand nehmen, ein Zelt auch mal aufgebaut sehen – ein Spaziergang dorthin ist also sicher keine Zeitverschwendung.

Klar, daß auch die ganze sonstige Ausrüstung in unterschiedliche Richtungen läuft: selbstaufblasende Isomatten von Therm-a-rest wiegen kaum mehr als ein Pfund, kosten aber einen Hunderter. Aldi und Lidl haben solche, auf denen man vielleicht auch nicht schlechter schläft, die aber eine richtige Rolle darstellen, und der Schlafsack kommt ja noch dazu. Klapptisch und -stuhl haben wir nicht, vermissen sie aber ehrlich manches Mal. Ein kleiner Kocher, leichtes Alu-Kochgeschirr und nur eine sixpackgroße Kühltasche mit Kühlakkus (die kann man an jedem besseren Camping in einer Tiefkühltruhe „aufladen“) ist unsere Kombüse, wer sich irgendwo fest einnistet mit Stromanschluß, kann auch da ganz anderes mitnehmen. Waschen kann man an jedem Camping, also reichen 3-4 Garnituren Kleidung.

Kommen wir zu den Campings. Überall gibt es die richtigen „Bettenburgen“ mit 300 Einheiten und jedem Komfort, Events und Bespaßung. Sie richten sich aber überwiegend an Wohnwagencamper – und wir persönlich finden sie grausig, aber das ist klar Meinungssache. In Schweden und den Niederlanden finden wir überall kleine Campings mit 30-40 Einheiten, meist trotzdem komfortabler Ausstattung und persönlicherem Touch. Speziell die Niederlande kennen sog. „Bauernhofcampings“, bei denen der Bauer sich einfach mit einer Wiese ein zweites Standbein schafft, wo man Ziegen streicheln und Hühnern zusehen kann, je nach Alter der Kinder toll. Richtig wildcampen kann man eigentlich nur in Schweden nach dem dort vorherrschenden Jedermannsrecht (das sind aber auch zwei, drei Regeln, einmal im Internet durchlesen), nur dort kann man direkt am Ufer seines „eigenen“ Sees aufwachen, wenn die Mücken einen lassen. Dann muß man aber eben auch seinen eigenen Wasserkanister dabeihaben und seine Verrichtungen eingraben – das extremere Ende der Komfortskala. Jedes Land hat mindestens einen Campingverband (z. B. camping.se, anwb.nl), dessen Mitgliedschaft brauchst du, und dafür kriegst du das Verzeichnis, denn das im Internet hast du ja nicht dabei. Eine Zelt/Auto-Nacht sollte ca. 20 Euro kosten.

Etwas findest du sicher auch in meinem Blog unter dem Tag Reisen. So, und jetzt stell‘ erst mal Gegenfragen…

juliaL49

Hm, ich denke eine gut zusammengestellte Liste im Internet wird dir viel Arbeit ersparen und hat den Vorteil, dass sie (wahrscheinlich) vollständig ist. Bei Wikipedia (habe ich zufällig gefunden, das ist eine Online-Enzyclopädie, die scheint ganz gut zu sein) gab es einen Link auf die DMOZ-Liste, da findest du sicher was Brauchbares:
http://www.dmoz.org/World/Deutsch/Freizeit/Outdoor/Camping/

Ich habe ebenfalls keine Ahnung, aber das Campen in freier Natur solltet Ihr besser lassen, da das meistens verboten ist.