Mit Bestürzung habe ich HIER gelesen, dass in diesem Jahr bereits fünf Mitarbeiter des französischen PSA-Konzerns (Peugeot/Citroen) Selbstmord verübt haben. Aktuell hat sich ein Mitarbeiter in der Montagehalle im Werk Mulhouse erhängt.
Ich finde das extrem krass. Aber eigentlich kein Wunder, wenn der PSA-Konzern einen Umsatzrückgang von 83% (!!!) verzeichnen muss und deshalb seine Mitarbeiter unter Druck setzt: „Ihre Abwesenheit stört die Einheit unserer Fabrik. Wir fordern Sie auf, ihr Verhalten zu ändern.“ So heißt es wohl gerne mal in Briefen an die Mitarbeiter, wenn sie öfters krank sind. Und warum sind sie das?
Weil die Versäumnisse der Konzernspitze – also von Herren, die Gehälter erhalten, die das normale Vorstellungsvermögen eines Arbeitnehmers sprengen – dazu führen, dass die Marken keinen Umsatz mehr machen. Aber der Arbeiter am Montageband, der seine fünf Kinder ernähren muss und seit vielen Jahren einen super Job erledigt, ja, der ist schuld.
Er wird jetzt öfters krank, weil er Angst vor der Zukunft hat und Magengeschwüre bekommt. Dann bekommt er den besagten Drohbrief vom Konzern. Er schleppt sich also zur Arbeit. Wird wieder verantwortlich gemacht für die Fehler, die andere zu verantworten haben. Bekommt Depressionen. Sieht keinen Ausweg mehr.
„Und die Moral von der Geschicht‘?“ Die werde ich schuldig bleiben. Denn es ist wirklich unnötig, dass ich dazu noch Worte verlieren muss.