Viktor, Schuppmann und der Weltraum

ISS trifft Discovery - jpstanley@flickr.comHeute Abend konnte man an einem tollen Ereignis teilnehmen: die ‚Discovery‘ und die ISS begegneten sich um 20:08 Uhr am Nachthimmel! Ich war noch auf der Arbeit, aber die Zeit hatte ich mir einfach mal genommen, für 2 Minuten auf den Fabrikhof  ‚raus zu gehen und nachzuschauen, ob das alles so seine Richtigkeit hat. Und ob man überhaupt was sehen kann.

Ich stand da also einsam um 20:05 Uhr mit offiziellen CALDERYS-T-Shirt (und ohne Warnweste, Lulu! Har Har!) auf dem Fabrikgelände in der Nähe des CO-Containers und starrte gedankenverloren gen Westhimmel. Natürlich sah man nichts. Da kam mein Kollege Viktor mit dem Stapler angerollt und ich erklärte ihm kurz, warum ich da stehe und in den Himmel starre. Plötzlich ruft er „DA!“ – und da sahen wir es: ein heller Punkt tauchte auf und bewegte sich recht schnell, gefolgt von einem kleinen Pünktchen, das den großen Punkt jagte. Ich sagte noch „mach hinne, du doofes Shuttle! SCHEISS AMI-TECHNIK! Mal wieder viel zu langsam!!!“ So standen wir 2 Minuten da, mit laufendem Stapler, und schauten uns diese Demonstration extraterrestrischen HighTechs an, als beide Pünktchen wieder verschwanden, da sie nicht mehr von der Sonne angestrahlt wurden.

Aber spannend war’s! Und für die Astronauten auf der ISS – ein Amerikaner und zwei Russen – wird die Mission auch die Erlösung bedeuten, weil sie in ein paar Stunden eine neue Toilettenpumpe installiert bekommen und nicht mehr in die Sojus-Kapsel auf’s Klo müssen, wenn sie mal ihre Notdurft verrichten wollen (hätte ich auch keine Lust drauf). Endlich mal wieder gepflegt kacken!!! Und beim nächtlichen Harndrang nicht im Halbschlaf  in die Russenkapsel schweben müssen.

Mehr Infos zur aktuellen Mission und allem Drumherum bekommt Ihr hier bei der Volkssternwarte Bonn.

UPDATE

Heute, am 18.03. um 20:35 Uhr gibt’s die ISS nochmal für 5 Minuten im Südwesten zu sehen (ziemlich steil nach oben schauen). Achtet auf einen sehr hellen Lichtpunkt, der plötzlich auftaucht und über den Abendhimmel zieht.

Habt Ihr auch mal nach oben geschaut? Konntet Ihr was sehen?

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Über Martin

Ich bin und war es immer, der Chefredakteur des alten und des neuen Loft 75, dem illustrierten Magazin aus dem 21. Jahrhundert. Geboren 1969 in einem kleinen Ort im Welterbe Oberes Mittelrheintal und somit gebürtiger Rheinland-Pfälzer. Ich habe mich bereits 1987 für Computer interessiert, bin oft kreativ und reduziere Dinge auf das Wesentliche, schreibe gerne und interessiere mich für Design, Einrichten, Internet, Kochen, Blogging und alles, was außergewöhnlich ist und außergewöhnlich gut aussieht. Privat wohne ich am Mittelrhein. Und ich freue mich, wenn Du dieses Magazin magst - lesen wir voneinander..?
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3 Kommentare
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Martin

@plerzelwupp: gut, dass Du in Klammern geschrieben hast, dass es sich nicht um eine Geschichte á là „Brokeback Mountain“ handelt 🙂 Hübsche Story! Die Plejaden oder auch die Perseiden habe ich noch nie gesehen. Bei uns war da immer Scheiß-Wetter, wenn die mal durch’s All gesegelt sind.

@chikatze: Du kannst immer noch schauen, die Raumstation kommt öfters vorbei. Auf Heavens Above kannst Du Deinen Standort raussuchen und Dir anzeigen lassen, wann und wo die ISS sich mal wieder blicken lässt (fast täglich!). Und schließlich dockt die Discovery auch mal wieder ab, dann kann man das sicher auch sehen.

Chikatze

ach, mist, ich hatte auch davon im radio gehört, dachte aber, daß der himmel an dem tag viel zu bedeckt war… hätte ich doch mal gucken sollen, was?! 😉

plerzelwupp

Zitat: „Habt Ihr auch mal nach oben geschaut? Konntet Ihr was sehen?“
Auf diese Frage antworte ich gern. Es war vor vielen Jahren in einer sternklaren, warmen August-Nacht in den Bergen vor einer Almhütte. Ein Freund und ich saßen auf einer Holzbank und betrachteten den Himmel (keine Angst – hier kommt keine schwulengeschichte ;-)) Jednefalls waren hunderte von Sternschnuppen zu sehen in jener Nacht. Zunächst dachten wir, was für ein Zufall – da trinken wir einen drauf….. dann nochmal und nochmal. Ich weiss nicht mehr, wieviel selbstgebrannten Schnaps wir auf diese „unglaublichen Zufälle“ getrunken haben. Heute vermute ich, dass es die Perseiden waren (was ich damals nicht wusste) – die „Sternschnuppennacht“ werde ich auf jeden Fall niemals vergessen.