Manche Themen sind einfach zu klein, um einen ganzen Artikel daraus zu machen. Also gibt es in unregelmäßigen Abständen einen kurzweiligen Sammelartikel mit allerlei Kuriositäten, die ich aufgeschnappt habe und die vielleicht zur Erheiterung und zum Nachdenken anregen. Los geht’s!
THEMEN IN DIESEM BEITRAG
schüssschöntachnoch
Na, kennt Ihr das auch? Ihr seid im Supermarkt oder Discounter, legt nach fertiggestelltem Einkauf Eure Getränke, Gemüse, Kippen und ein paar Dosen Bier auf das Band an der Kasse und schaut zu, wie die Waren nach vorne wandern in Richtung Kassiererin. Ja, Kassierer*in, weil gefühlt 95% des Kassenpersonals weiblich ist. Nun denn. Dann kommt Ihr an die Reihe, positioniert Euren Einkaufswagen schräg vor der Kasse, um den Kram einzuräumen.
Dabei fällt Folgendes schonmal direkt auf: ein großer Teil der Kunden kann weder „Guten Tach!“ noch „Tschüss!“ sagen. Nein, die sagen einfach…gar nichts. Als ob an der Kasse eine Maschine sitzt, der man keine Beachtung schenken muss. Nicht nur, dass das grob unhöflich ist, es scheint auch teilweise auf das Kassenpersonal abzufärben. Denn manche Kassierer*innen sind wohl schon dermaßen abgestumpft, dass sie ebenfalls wie Roboter die Waren über den Scanner ziehen. Mit misanthropem Gesichtsausdruck, viel zu langen, künstlichen Fingernägeln und überhaupt: mit einer ziemlichen Hackfresse. Ich denke, an dieser vollkommen fehlgeleiteten Kommunikation sind sowohl Kunde als auch Kassenpersonal nicht ganz unschuldig. Würde der Kunde/die Kundin einfach ein wenig freundlicher sein, dann würde das Gegenüber an der Kasse vielleicht auch mal lächeln. Ich denke, es ist einfach eine Rückkopplung – Hackfresse trifft auf Hackfresse. Da kann einfach keine Freude aufkommen.
Nun bin also ich an der Reihe. Mit einem fröhlich geflöteten „Hallohoo!“ begrüße ich die Kassiererin. Es wird dann ein kaum verständliches, viel zu leises und somit kaum hörbares „hallo“ gemurmelt und direkt damit begonnen (obwohl mein Einkaufswagen überhaupt noch nicht richtig positioniert ist), mit leerem Blick wild drauflos zu scannen und ein Häufchen an Waren am Ende des Bandes anzusammeln, das ich dann hektisch einsammeln und in den Wagen schmeißen muss. „barodermitkarte?“ wird kurz darauf tonlos genuschelt, woraufhin meine gute Laune auch spontan verflogen ist und ich – immerhin noch freundlich – sage: „Mit Karte, bitte.“. Während des Kartenbezahlungsvorgangs schaue ich in ein erloschenes Gesicht, das mir gegenüber sitzt. Dann kommt der gefühlt 50 cm lange Kassenbon aus dem Drucker, den ich hingeschoben bekomme mit einem monotonen „schüssschöntachnoch“, während ich das Piepsen des Scanners höre, als bereits der nächste Kunde abgefertigt wird. Ja, schönen Tach noch. Sie mich auch.
WTF? Ich finde, Kunden sollten ein Mindestmaß an Freundlichkeit aufbringen und Kassierer*innen ebenfalls. Dann wäre die Welt eine bessere. Übrigens: es gibt auch Kassierer*innen, die durchgängig nett sind und bei denen es einfach Spaß macht, von ihnen gut gelaunt abkassiert zu werden. Aber leider gibt es auch sehr oft die geschilderten Negativbeispiele. Leute, wenn Ihr in der Dienstleistungsbranche arbeitet: seid nett!
Der Shop für den Echsenmenschen-Bedarf
Bei Instagram bin ich durch eine Anzeige auf einen ziemlich coolen Onlineshop gestoßen: den Lügenladen. Dort kann man beispielsweise den offiziellen Chemtrail-Pilotenausweis erstehen, der wirklich sehr liebevoll gestaltet ist, aber auch Schlafschaf- und Impf-Verschwörer-Aufkleber. Die Inhaber geben an, dass sie eine Klitsche sind, aber das macht ja gar nichts.
Die paar Produkte, die sie haben, sind originell und preiswert und ein Teil des Erlöses geht auch in die Infektionsforschung. Top! Wer sich also schon immer mal als das ausweisen wollte, was er wirklich ist – also ein Chemtrailpilot: hier ist Euer Shop!
Bitte keine Serienkiller und Vampire!
Freitagabend, kaltes Bier, einfach mal einen spannenden Film schauen, von der Woche abschalten. Amazon Prime oder Netflix – irgendwo wird es schon was Passendes geben. Aber Fehlanzeige! Gefühlt jeder Film hat was mit Serienkillern zu tun. Oder irgendeinem Typen der ein krummes Ding dreht (gerne mal mit Drogen) und die Polizei ist ihm auf den Fersen. Oder einem abgehalfterten Ex-Cop, der irgendwas macht, das niemanden interessiert. Oder Zombies, Vampiren und – ganz wichtig! – „Haunted House“-Horror (Familie zieht in ein Haus ein, auf dem ein böser Fluch lastet, der den neuen Bewohnern das Leben zur Hölle macht).
Genervt schaue ich meine Abos bei YouTube durch, aber da ist auch nichts Gescheites dabei. OK, dann hilft nur noch: Blogartikel schreiben über doofe Filme und Serien.
Geht es Euch manchmal auch so? Ihr seid auf der Suche nach einem Film mit überraschender, spannender Handlung, vielleicht Mystery (gibt es viel zu wenig) oder guter Science Fiction (gibt es kaum noch ohne Alien-Invasion und Militär) oder einem richtig guten Thriller, der nichts mit Ex-Cops, Drogen oder Serienkillern zu tun hat? Dann schaut mal in den Mediatheken von ARD und ZDF nach (auch auf Eurem SmartTV oder Fire-TV-/Chromecast-Stick. Ich möchte Euch an dieser Stelle nichts empfehlen, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Aber Ihr werdet bestimmt fündig, denn die Auswahl ist riesig.
Hochwertige Serien, Filme und tolle Dokus, jenseits von Serienmördern & Co., erwarten Euch dort. Schaut Euch einfach mal um, wenn Ihr nicht mehr wisst, was Ihr schauen sollt.
Die Webseite aus der digitalen Steinzeit
Durch Zufall bin ich bei meiner Recherche für den Artikel Elektronische Nächte auf die Webseite des Elektron BBS in Leipzig gestoßen. Ich dachte, ich wäre im Jahr 1998 angekommen. Und ich weiß nicht, ob diese Seite, die zu einer Z-Netz-Mailbox gehört (sowas gibt’s noch? Nie im Leben!) einfach nur „vergessen“ wurde oder ob das Teil des Konzepts ist. Ich weiß noch nicht einmal, ob es das Elektron BBS in Leipzig überhaupt noch gibt.
Wenn Ihr jetzt nur Bahnhof versteht: ein Mailboxsystem ist etwas aus der Zeit, bevor das Internet bekannt war. Im oben verlinkten Artikel gebe ich einen kurzen Abriss darüber.
Ihr findet dort in bester 90er-Jahre-Aufmachung Software-Archive, Tipps zum Geldverdienen mit dem Internet und Anleitungen zum Einrichten des Programms CrossPoint. Das Ganze ist komplett aus der Zeit gefallen, aber saucool, weil authentisch.
Na, da fühlt sich der ambitionierte Nerd aus dem vorigen Jahrtausend doch direkt wieder zuhause, oder? Kein CSS (war damals glaube ich noch nicht erfunden), sondern ehrliches HTML in Tabellenform. Klickt Euch doch mal durch und schaut Euch an, wie das Internet damals aussah.
Danke übrigens an den Sysop der Elektron BBS, dass es dieses Stück Zeitgeschichte noch gibt. Und ja, das meine ich ehrlich.
Schönes Wochenende!
Korrektur
Hihi, es muss richtig heißen: Sommerzeit 🙂
„schüssschöntachnoch“
„So ist das Leben“, sagte der Clown und malte sich mit seinen Tränen
ein Lächeln ins Gesicht. :o)
Manchmal sind gerade die Menschen drumherum nicht da die man sich wünscht 😉
Trotz allem eine wunderschöne Somerzeit!