Diesen Text hatte ich vor langer Zeit irgendwo im Netz gefunden, gespeichert und ein wenig auf heutige Verhältnisse angepasst 😉
Er ist NICHT auf meinem Mist gewachsen und stellt NICHT in allen Punkten meine Meinung dar! Er dient der allfälligen Belustigung der Leserschaft und hat keinen sachlich-fundierten Charakter. Auch spiegelt er NICHT mein Verhältnis zur „Jugend“ wider. Alle in diesem Text genannten Markennamen, Sendeformate und sontige evtl. geschützte Warenzeichen von Dritten bleiben Eigentum der entsprechenden Markeninhaber und sind als solches gekennzeichnet.
Dies nur zur Erklärung
Offen gestanden kotzt es mich an: dieses dumme Gerede der derzeitigen „Generation Z“, die 80er Jahre wären langweilig gewesen. Totaler Bullshit.
Hört genau zu, Ihr zungengepiercten R’n’B-HipHoppler mit Arschgeweih: Ihr wart nicht dabei! Wir Mitt-Dreißiger haben sie live erlebt: die Geburt des Synthesizers und den wahren Soundtrack der 80er, der von Bands wie Depeche Mode™, Cure™ und Yazoo™ geschrieben wurde. Unsere Bands haben noch mit Midi™schleifen und Oszillographen gekämpft! Wir haben Euer Tekkno erfunden, bei uns nannte sich das aber noch „Wave“ und war tatsächlich Musik. (Übrigens verwursten Eure DJs die Dinger noch heute zu einer Art musikalischer Cannelloni mit schwülstiger Computerbasssoße).
Wir mussten noch keine Angst haben, dass uns Tina Turner mit dem klassischen Seniorenoberschenkelhalsbruch von der Bühne purzelt und wir haben Madonna noch mit festen Brüsten und ohne Baby-Pause gekannt, Ihr Nasen!
Wir verbinden „Kraftwerk®“ noch nicht mit Solarenergie und wir hatten noch Angst, dass Joschka Fischer von Holger Börner mit der Dachlatte verprügelt wird. Wir erinnern uns noch an Terroristenfahndungsplakate, auf denen hin und wieder ein Gesicht liebevoll mit Kuli von einem Staatsbediensteten durchgestrichen wurde…
Die Bundeswehr und die NVA machten noch Spaß, wir kannten ja die Richtung, aus der der Feind kommt…
Zu unserer Zeit fielen Break-Dancer auf den Fußgängerzonen noch hin und wieder richtig auf die Fresse und Peter Maffay wurde beim Stones-Konzert noch ordentlich von der Bühne gepfiffen. Wir hatten noch Plattenspieler (auf 33″ und 45″) und richtig geile Plattencover, auf denen man die Namen der MUSIKER (und nicht der Programmierer) ohne Lupe erkennen konnte und die tatsächlich Kunst waren – keine tempotaschentuchgrossen, einfarbigen Booklets, auf denen gerade noch „Nice Price(&trade Sony, BMG, Universal)“ lesbar ist.
Für uns war eine LP etwas Heiliges, das gepflegt und geliebt werden musste – und keine CD-Plastik-Wegwerfware, die so robust ist, dass man sie durchaus auch als Bierglasuntersetzer verwenden kann. Bei uns erkannte jeder sein Eigentum noch an den individuellen Kratzern.
Wir haben kein „DSDS (® RTL Group)“ geguckt sondern „Formel Eins (® daserste.de)“, wo es eine ganze fette Stunde wirklich gute Musikvideos zu sehen gab, die das Lied untermalten, wir hatten kein MTV (® Viacom) mit degenerierten Klingelton-Werbespots nötig. Wir haben uns „Wiedersehen mit Brightshead“ reingezogen und schleppten dann Teddies in Discotheken und ließen uns die Haare seitlich ins Gesicht fallen – ohne diese beknackten, umgedrehten Baseballmützen oder Wollhauben.
In unseren Hosen konnte man sehen, ob einer einen Hintern hatte, heute hängt der Arsch ja bei jedem von Euch in der Kniekehle der ach so tollen Adidas®-Jogginghose oder diesen Textilien, wo keiner mehr weiß, wie sie eigentlich heißen.
Bei uns haben sich keine Neonazis mit Türken gekloppt, sondern Punks mit Teds, Teds mit Poppern, Popper mit Ökos und Ökos mit der Polizei. Und wer einen Führerschein hatte, fuhr als erstes Panda® oder einen alten Polo®, bei dem Dellen von Individualismus zeugten, Ihr Golf®-4-Popel!
Und weil Ihr gerade im Leistungskurs Informatik sitzt: die AC/DC™- und MOTÖRHEAD™-Schnitzereien auf den Tischen sind von UNS – und es geschieht Euch nur recht, wenn Ihr glaubt, dass die Dinger aus dem Physiksaal kommen, wo irgendein findiger Schüler seinerzeit die Abkürzung für „Wechselstrom/Gleichstrom“ in die Bank gemeißelt hat!
Also, erzählt uns nichts über die 80er. Und ja, hiermit entschuldige ich mich, auch im Namen meiner Altersgenossen, für Modern Talking™. Das haben wir NIE gewollt…
So alt kann man sich schliesslich auch gar nicht fühlen 😀 😛 😀
Wenn es nicht 100 % Deine Meinung ist , warum veröffentlichst du eben diese Meinung? Formel 1 lief zu 75 % in der ARD (die Erste Reihe lasst grüssen). Und zwar mit Peter Illmann (m.M. der allerbeste, weil allererstem Moderator dieser echt geilen Sendung (zu dieser Zeit gabs auch noch den mehr oder weniger guten alten Rockpalast, aber was da als Rock bezeichnet wurde…).
Zum Thema Jugend:
Dieser Ausdruck war Statu in unserer …? Zeit! Mir ist auch egal mit welchem Denglisch diese Zeit heute genannt wird: Jugend bleibt Jugend (egal welche Phantasten heute am Werk sind)!
Sam
@Silke: Das tue ich aber auch nur, weil Sam es mir quasi in den Munde gelegt hat. Ich finde diesen Ausdruck ehrlich gesagt ziemlich old-fashioned undwürde ihn wohl freiwillig nie benutzen. Denn ich fühle mich keineswegs so alt, wie ich bin. Aber das weißt Du ja 🙂
Martin spricht von „der Jugend“ *lmw*. Tja , man(n) wird alt *fg*.
@ Peter: Howie war da eher mein Fall 😀 und ich schäme mich wirklich dafür sogar Dieter Bohlen, diesen quietschenden, menschenverachtenden *#§?~#$ gerne angehört zu haben und wenn man immer mal wieder hört, was der so loslässt… ich finde dafür darf und MUSS man sich schämen 😉
@strandbergh:
Hi Peter, danke für Deinen Kommentar. Wenn Du beim Abschicken von Kommentaren die Checkbox „Name/URL“ anwählst, hast Du die Möglichkeit, Deinen Namen hinzuschreiben als Verfasser des Kommentars (die URL kannst Du selbstverständlich freilassen). Das ist natürlich wesentlich hübscher als „Anonym“ 🙂
Denn bei „Anonym“ werde ich immer gleich so skeptisch, wer sich wohl dahinter verbirgt…
@Silke:
Modern talking hat mit auch nie wirklich gefallen, aber sie waren dennoch von
„epochaler Wichtigkeit“.
Genau so, wie etwas früher Colt Sievers.
Schämen braucht sich da wirklich niemenand!!!
Strandbergh
@Sam
Da der Text nicht auf meinem Mist gewachsen ist, sondern ich ihn irgendwann mal irgendwo gefunden habe, spiegelt er auch nicht meine Meinung zu 100% wider. Sicher ist vieles überzogen, aber ich bin sicher der Allerletzte, der „der Jugend“ gegenüber eine konservative Einstellung hat *rofl*
Ich fand den Text eben einfach witzig – nicht mehr und nicht weniger.
P.S.: mit „Formel Eins“ ist das Musikmagazin mit Steffi Tücking, Kai Böcking, Ingolf Lück und Peter Illmann gemeint, das auf dem 3. Programm lief, kein Autorennen. Und live war es natürlich auch nicht…steht aber auch nirgends 🙂
Ein paar Anmerkungen zu deinen verklärten Erinnerungen:
Formel 1 lief in den 80’s nicht live, sondern in der Sportschau oder Sport-Reportage ausschnittsweise! Die (weichgespülte) Musik, die du nennst, war auch nicht jedermanns Geschmack. Viele, wenn nicht die meisten, bevorzugten die NDW oder NWoBHM. Unsere Elterngeneration nannten unsere Musik auch Urwaldgeklampfe, deshalb sollte man heute nicht über die Techno-Generation urteilen. Auch waren unsre Klamotten zu der Zeit von der älteren Generation verpönt. Unsere Generation sollte nicht die gleichen Fehler begehen wie die „Alten“ füher. Anfang bis Mitte der 80’s war wohl der Beginn der Hochzeit von Neo-Nazis. Es gab damals schon Kloppereien mit Türken (keine Russen wie Heute). Wir, normale Rocker (heute: Biker) damals machten Jagt auf diesen Abschaum der Menschheit. Ich wünsche dir eine etwas weniger konservative Einstellung der Jugend gegenüber. Ich mag diese Art von Musik übrigens auch nicht, aber jeder und jede Zeit hat ihren Geschmack!
Sam
Und ich stand auf Modern Talking, ich bekenne es hier *schäm*. Ich hatte das Plakat an meinem Kleiderschrank hängen GAAAANZ gross *schäm* (und David Hasselhoff als Knight Rider auch *schäm*). Ich fands klasse, dass Thomas aus Ko is und meine Mutter die Schwester von Nora mal gekannt hat *schäm*. Ich falle auf die Knie und bitte um Vergebung *plumps*!!!
(Aber Thomas macht ja wenigstens auch heute noch gute Mucke, und das in einer schöneren Tonlage ;-))