Sicher kennt Ihr das: handschriftliches Schreiben wird oft als notwendiges Übel wahrgenommen. Man macht sich keinen großen „Kopf“ um das Gerät, mit dem man da schreibt – oftmals sind es Werbe-Kugelschreiber oder das, was gerade so herumliegt. „Hauptsache, er schmiert nicht!“, das ist die Minimalanforderung an einen Kugelschreiber oder Füller. Und ansonsten wird halt auf der Tastatur geschrieben.
THEMEN IN DIESEM BEITRAG
Wann schreibt man mit einem Stift?
- Wenn man etwas notieren muss und kein Smartphone, Tablet oder einen PC zur Verfügung hat
- Wenn es schnell gehen muss
- Wenn man eine Urlaubskarte oder einen persönlichen Brief oder eine Grußkarte schreibt
- Um seine Gedanken schnell und unkompliziert festzuhalten
Es gibt sicher noch mehr Gründe, warum man mit der Hand schreibt. Vielleicht fallen Euch noch welche ein?
Warum es schön ist, mit einem vernünftigen Stift zu schreiben
Weil man sich nicht ärgern sollte, dass Stifte schmieren, schlecht schreiben, unangenehm in der Hand zu halten sind und man sie am liebsten wegwerfen würde. Oder weil der Clip abfällt, sich die Außenlackierung löst, der Drücker für die Mine versagt oder sich das Unterteil vom Oberteil löst. Das gilt für viele billige Werbe-Kulis und auch viele Stifte, die man am Arbeitsplatz vorfindet (gerne auch mal im Industriebetrieb oder im eher rauen Umfeld). Abgesehen davon ist es eine Frechheit, was manche Firmen einem als Werbe-„Geschenk“ anbieten: das Billigste vom Billigen. Damit macht man sich keine Freunde; ganz im Gegenteil: damit kann man sich nur schämen.
Ein schöner, hochwertiger Stift – egal, ob Kugelschreiber, Füller, Tintenroller oder Druckbleistift – macht einfach Freude. Man erfreut sich daran, ihn in die Hand zu nehmen, mit ihm herumzuspielen und natürlich mit ihm zu schreiben. An einem hochwertigen Stift hat man lange Spass. Im besten Fall begleitet er Dich sehr, sehr lange – vielleicht bis ans Lebensende (der älteste Stift, den ich besitze, ist schon 35 Jahre alt. Er hat mich mehr als die Hälfte meines Lebens begleitet.). Und wenn Dein Stift graviert ist, wird er noch persönlicher. Dann ist es Dein eigenes, persönliches Schreibgerät, das Du stolz zeigen kannst und das Dich begleitet wie ein Weggefährte. Und wenn alle anderen fluchen, weil ihr Billig-Kuli mal wieder nicht schreibt, kannst Du souverän Deinen schönen Stift zücken…und einfach schreiben!
Außerdem hat es Stil, von Hand zu schreiben. Das geht natürlich nicht immer – in eine Excel-Tabelle oder eine Datenbank kommen die Daten selbstverständlich nur via Tastatur. Das ist gut und richtig so. Aber alles andere kann man gerne mal mit der Hand schreiben, finde ich.
Eine ganze Menge Stifte
Genau, und jeder ist einzigartig. Und es werden noch mehr. Ich bin zwar jetzt kein richtiger Sammler, aber ich habe einfach Freude daran. Meine nächste Errungenschaft wird der LAMY 2000 sein. Dieser Stift war seiner Zeit weit voraus, denn er wurde schon 1966 von Gerd A. Müller für LAMY entworfen. Müller war ein deutscher Industriedesigner, der unter anderem für BRAUN arbeitete und viele legendären Dingen wie Rasierern, Küchenmaschinen und eben auch Stiften ein charakteristisches Aussehen verliehen hat. Dabei stand er in der Tradition des BAUHAUS (nein, nicht der gleichnamige Baumarkt) und seine Arbeit kann man als „sachlich und genial“ bezeichnen – eben „form follows function“. Und genau das macht gutes Design aus: weg mit dem Schnickschnack, den keiner braucht – der Rest ergibt sich automatisch. Und das Ergebnis sieht fast immer perfekt aus.
Habt Ihr auch ein Faible für Stifte? Wenn ja, lasst es mich wissen!