Radio hören mit dem Windows Media Player

So, Herrschaften, Ihr habt ja sicherlich alle den Windows Media Player bei euch installiert, sofern Ihr Windows nutzt. Das Teil ist gar nicht mal so schlecht, ehrlich gesagt, ist es prima, denn man kann es nativ unter 32- oder 64-Bit-Systemen betreiben, es bietet eine Menge hübscher Funktionen und der Windows Media Player (WMP) sieht auch noch hübsch aus.

Klar, die üblichen Player wie foobar2000 oder VLC sind natürlich unter den Geeks wesentlich besser gelitten, aber der WMP ist bei jedem Windows-System (sofern es nicht die „N“-Version ist) sowieso an Bord. Weshalb sollte man ihn also nicht nutzen? Und jetzt zeige ich Euch, wie man damit Webradio hört und ganz einfach und problemlos Sender speichert und darauf zugreift.

Webradio hören

Viele Radiosender bieten auf ihrer Website die Möglichkeit, einen Livestream anzuhören. Der wird meist innerhalb der Seite abgespielt und setzt voraus, dass man sein Browswerfenster geöffnet hat. Wird der Browser geschlossen, ist das Webradio weg. Ich finde es schöner, wenn man sein Lieblings-Webradio unabhängig vom Browser anhören kann.

Der WMP ist das Programm meiner Wahl, wenn ich Webradio hören will. Obwohl er einem das Leben unnötig schwer macht..! Man hat auf einer Seite, z.B. NDR2.de, den Link zum Livestream gefunden und möchte diesen im WMP abspielen und in der WMP-eigenen Bibliothek in einer Playlist speichern, sodass man den Sender jederzeit per Doppelklick hören kann. Fehlanzeige. Den Link zum Stream in das WMP-Fenster zu ziehen schlägt fehl, eine Verknüpfung, die man bereits erstellt hat, ebenso. Was also tun?

Man muss den Umweg kennen…

Ist zwar doof, aber der WMP kann Webradio-URLs nur per Umweg in eine Playlist hinzufügen. Und so geht’s:

1. Streaming-Adresse des Webradios, das man hören will, herausbekommen.

Viele Websites von Radiosendern bieten einen Link „Livestream“ o.ä., mit dem man live das gewünschte Radioprogramm hören kann. Wir machen das mal am Beispiel von N-JOY:

Manche Radio-Websites bieten hier leider keine Möglichkeit, die Datenquelle auszuwählen, sondern es öffnet sich direkt der Player in einem neuen Fenster und er dudelt auch direkt los. Hier kann man einen etwas komplizierten Umweg gehen, indem man sich per Rechtsklick auf das sich öffnende Popup-Fenster den Quelltext anzeigen lässt und versucht, die Stream-Adresse herauszubekommen. Im Falle von Radio FFH wurde ich leider nicht fündig, auch nicht nach dem Studium der FAQ zum Livestream-Empfang. Hm! Über dieses leidige Thema haben sich aber schon viele den Kopf zerbrochen und beispielsweise hier einige Lösungsansätze gepostet.

2. Stream im WMP abspielen

Das geht einfach. WMP starten (TIPP: wer ein 64-Bit-System benutzt, hat nur die 32-Bit-Variante des WMP in der Superbar verlinkt – diesen Link einfach löschen und stattdessen im Explorer die Datei „wmplayer.exe“ im Verzeichnis C:\Programme finden und in die Superbar ziehen. Schon kann man die 64-Bit-Version benutzen) und mit Strg+U oder „Datei – URL öffnen…“ die kopierte Stream-Adresse einfügen und OK klicken.

Jetzt dudelt der gewählte Radiosender lustig vor sich hin – prima! Aber wie bekommen wir den Stream in eine Playlist, sodass man in immer wieder vom WMP aus aufrufen kann? Jetzt kommt der erwähnte Umweg…

3. Playlist erstellen und Radiosender hinzufügen

Wenn man nicht weiß, wie’s geht, wird man bekloppt. Aber davor bewahre ich Euch, denn Ihr müsst nur eine neue Playlist erstellen mittels Klick auf den oberen Button „Wiedegabeliste erstellen“. Diese nennen wir einfach mal „Radio“. Rechts oben im WMP habt Ihr außerdem 3 Tab-Reiter, einer davon heißt „Wiederge…“. Draufklicken! Und hier steht endlich der Name des Radiosenders, den Ihr gerade abspielt, also in unserem Beispiel N-JOY. Den zieht Ihr in die Wiedergabeliste et voila: Der Radiosender ist in der Wiedergabeliste drin!

Fazit: Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht

Warum es dermaßen umständlich ist, eine Streamingadresse in den WMP einzufügen, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Statt dass man einfach den Link zum Internetradio-Sender in das WMP-Programmfenster zieht, nein, es muss 1.000 mal geklickt werden und wenn man nicht weiß, wo und wie man klicken soll, rauft man sich die Haare.

Besonders schlimm finde ich, dass es im Fenster „Wiedergabeliste“ noch nicht einmal ein Kontextmenü per rechter Maustaste gibt, wo man die gewünschten Informationen zum Internetradio eintragen kann. Also sowas wie „Umbenennen…“ etc.

Wie dem auch sei, wenn man weiß, wie’s geht, dann kann man seine Lieblings-Internetradios problemlos in die Playliste des WMP integrieren und einfach per Doppelklick Internetradio hören. Was noch stört, ist die Tatsache, dass erst beim Anhören des Radiosenders in der Playlist der korrekte Titel des Senders angezeigt wird. In der Playlist selbst steht nämlich der Dateiname des Streams, z.B. „ndr_n-joy_hi_wma“. Nochmal Hmmpf! Und nein, es gibt keine mir bekannte Möglichkeit, das zu ändern, selbst manuelle Eingriffe in die Playlist-Datei sind nicht möglich (bzw. nicht zielführend)

Kurzanleitung – so streamt und speichert man Internetradio mit dem WMP

  • Stream-Adresse des gewünschten Radiosenders herausbekommen und kopieren
  • die URL in der Bibliotheks-Ansicht des WMP per Strg+U einfügen und wiedergeben
  • neue Playlist „Radio“ erstellen, oben rechts auf „Wiederge…“ klicken und den Radiosender in die Playlist ziehen.

So, und nun viel Erfolg beim Erstellen Eurer eigenen „Radio-Playlist“!

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Über Martin

Ich bin und war es immer, der Chefredakteur des alten und des neuen Loft 75, dem illustrierten Magazin aus dem 21. Jahrhundert. Geboren 1969 in einem kleinen Ort im Welterbe Oberes Mittelrheintal und somit gebürtiger Rheinland-Pfälzer. Ich habe mich bereits 1987 für Computer interessiert, bin oft kreativ und reduziere Dinge auf das Wesentliche, schreibe gerne und interessiere mich für Design, Einrichten, Internet, Kochen, Blogging und alles, was außergewöhnlich ist und außergewöhnlich gut aussieht. Privat wohne ich am Mittelrhein. Und ich freue mich, wenn Du dieses Magazin magst - lesen wir voneinander..?
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10 Kommentare
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Stefan Sperling

Ok, irgendwie hat er nicht den ganzen HTML-Code gefressen…well…sorry…:-|

Stefan Sperling

Martin, nur zur Abrundung: Wirf doch mal einen Blick auf mein aktuelles Hintergrundbild, dass ich auf meiner Windows-Maschine im Büro habe:
Aus Wallpaper
😉

Anja

Also lieber Martin ich bin dann auch ein Fangirlie, wenn Du das so willst. Ich habe Jahre mit Windows gearbeitet und auch den Murks von der Bahn ertragen, aber seit ich den iMac habe, kannst Du mir 10 Windows-PC´s hinstellen, die würde ich Dir alle zurückgeben.
Hat sicherlich mit meinen Augen zu tun, aber einfacher als so geht es für mich nicht.

Stefan Sperling

Hatten wir, stimmt. Wenn Du es auf die MacBooks oder auf Mac OS X beziehst, bin ich (und übrigens auch Anja) möglicherweise Fans. Sofern Fan von echter, erlebter Begeisterung kommt. Bei vielen neuen Sachen von Apple kommt mir mein Mittagsessen auch wieder hoch…

Aber vielleicht anders: Ich habe zwei Leute in der Familie, mit denen ich ziemlich krasse Erfahrungen iVm Windows und Mac gemacht habe.

Da ist zunächst mein Pa, der sich jahrelang (jahrzehntelang?) mit Windows-PCs herumgeschlagen hat. Was dann regelmäßig dazu geführt hat, dass ich bei den vierteljährlichen Besuchen dann fast immer seinen Rechner reparieren durfte, was in 50% aller Fälle bedeutete, die Kiste komplett neu aufzusetzen. Un für mich: mind. 1 Tag im Eimer. Seit er Macs hat, benutzt er sie einfach nur, macht Videochats, schaut Internet-TV und und und. Und hat letztes Jahr alle seine PCs verschrottet und will nie wieder einen. Dem ist das ziemlich egal, was auf den Geräten draufsteht – er muss damit klar kommen.

Zweites Beispiel ist Kristina. Kristina ist wie die meisten Kinder in ihrem Alter relativ schmerzfrei im Umgang mit Computern. Mit Windows 7 kommt sie klar, stößt aber immer mal wieder auf Probleme. Mit Mama’s iMac kommt sie völlig ohne Unterstützung klar – und zwar ohne lesen zu können! Eine Videokonferenz mit Opa starten ist für sie dort kein Problem.

Ich hab ja nun mannigfaltige Erfahrungen mit verschiedensten Computern und Betriebssystemen. Wenn ich muss, kann ich auch auf ner Sun arbeiten. Aber auf dem Mac fühle ich mich einfach am wohlsten. Das meiste würde ich selber genau so implementieren. Und wenn’s das GUI mal nicht bringt, hast Du ne 1a Bash (und nicht so ne komische PowerShell, die von der Idee gut, aber in der Praxis viel zu kompliziert ist) – was willst Du mehr?

Wenn das dann bedeutet, dass ich ein Fanboy bin – dann ist das eben so.
Liebe Grüße.

Martin

Ich mag einfach kein „Meins-ist-besser-und-meiner-ist-länger“. Ist sicherlich meine Mentalität. Ich handele idR nach dem Motto „Leben und leben lassen“ – das schließt bei mir jegliches Bashing aus. Wenn Ihr mit dem Mac Spass habt, ist doch prima. Habe ich mit meinem Win7-PC aber auch 🙂 Und Win7 ist sicher das ausgereifteste und benutzerfreundlichste BS von Microsoft, das es jemals gab. Und vor allem haben die mal auf die User gehört und deren Ideen einfließen lassen. Find‘ ich gut.

Stefan Sperling

Warum einfach, wenn’s auch umständlich geht? Oder kurz: Microsoft! Seit ich mit Mac Computern arbeite, weiß ich nun, wie eine angenehme, verständliche und hilfreiche Benutzeroberfläche aussehen muss. Und ich habe schon mit allen Windows- und Linux-Versionen in den letzten 10-15 Jahren gearbeitet. Seit ich Mac-User bin, überfällt mich immer öfter der Brechreiz über den MS Murks, wenn ich Windows im Büro oder mal zu Hause anfassen muss.

Martin

Ääähämmm…hatten wir nicht gestern noch über das Thema „Fanboys“ gesprochen..?

Karl-Heinz

Ich habe speziell Infos für die Funktion „Umbenennen“ gesucht und wurde bestätigt, dass ich diesen „Hmmpf!“ nicht ändern kann. Ist ja wohl schwach, dass WMP sowas nicht bietet, da ich jetzt für alle die schönen Sender eine Referenzliste anlegen musste.
Würde mich freuen, wenn sich da bald was tut.
Danke für den interessanten Beitrag.

Martin

Ich würde mich auch freuen, wenn dieses kryptische Adress-Kauderwelsch endlich der Vergangenheit angehört. Da müsste MS allerdings die Beschreibungssprache für ihr Playlisten-Format aufbohren, damit man alternative Namen für Webadressen vergeben kann.

Danke für Dein Lob und herzlich willkommen als Leser des Loft 75 🙂

Marc

Ich war irgendwie noch nie ein Fan vom Windows Media Player , kommt wohl noch von den ungeliebten WMAs mit DRMs drin (Musicload läßt grüßen). Internetradio höre ich immer mit dem Jetaudio Player , ein etwas unbekannter Player mit vielen Funktionen (u.a. Rip Funktion in diverse Dateiformate , Aufnahmefunktion , Radiostreams usw). Der gefällt mir von der Handhabe her besser als der gehypte Winamp.