So, liebe Leser, ich muss noch einen kleinen Quickie loswerden. Nämlich den, dass Herr Meuthen abgedankt hat. Ich nehme mit Wohlwollen zur Kenntnis, dass die sogenannte „AFD“ ab sofort noch radikaler wird. Aber nein, nicht was Ihr denken könntet. Ich finde das aus ganz anderen Gründen gut.
Die sogenannte „AFD“, also die Partei, die durchaus einige veritable Faschisten (Bernd Höcke) und andere Zündeler (Weidel, Chrupalla, Kalbitz, von Strolch, Erika Steinbach und was weiß ich noch alles) vorzuweisen hat, streifte sich irgendwann das Mäntelchen der „bürgerlichen Mitte“ über, um so zu tun, als wäre sie eine Volkspartei – also eine Partei, die man guten Gewissens wählen kann und die die Interessen des „kleinen Mannes“ vertritt. Herr Meuthen war der Chef dieses Gruselkabinetts, und zwar das gemäßigte, bürgerliche Gesicht. Von ihm kamen nicht so sehr die menschenverachtenden Sprüche, mit denen andere Parteimitglieder durchaus glänzen konnten. Er war eher unauffällig.
Scheint so, dass ihm die eigene Partei zu radikal geworden ist. Mit Alice „Umvolkung“ Weidel hat er sich ja schon öffentlich überworfen, da hat er dann eben die Konsequenz gezogen und die Segel gestrichen. Warum mich das freut? Ganz einfach: weil die sog. „AFD“ endlich das Wolf-im-Schafspelz-Image ablegen kann und sich als das zeigt, was sie ist:
Eine menschenverachtende, faschistisch-populistische Horrorpartei, die außer „Ausländer raus!“, „Raus aus der EU!“, „Deutsches Liedgut an deutschen Schulen!“ und Hetze nichts zu bieten hat und es sicher gerne hätte, wenn sie den nächsten „Führer“ stellen könnte.
Jetzt ist die „AFD“ also demaskiert, der Weg zur ungehemmten Radikalisierung ist geebnet. Und dann werden hoffentlich alle, die noch vor ein paar Wochen trotzig gesagt haben „ich wähle die, weil es bei uns so nicht mehr weitergehen kann und die endlich mal was tun!“, merken, dass das eigentlich nur ein Haufen Neonazis ist, der nicht eine einzige sinnvolle Botschaft vermitteln kann. Und ich freue mich auch darauf, dass der Verfassungsschutz ab demnächst mal so richtig aktiv werden kann, wenn der Faschistenhaufen aufdreht und zeigt, was er „kann“. Und nicht zuletzt, dass aufgrund der geschilderten Zusammenhänge die Wähler- und Mitgliederzahlen so richtig schön in den Keller gehen, weil diese „Partei“ dann ab sofort nur noch für Neo- und Altnazis attraktiv ist. Wenn sie nicht vorher schon als demokratiefeindlich verboten wird.
FCKNZS
Stimme dir voll zu, nur hätte ich mir den Abgang anders gewünscht, mit mehr
Eklat!
Das war ursprünglich durchaus AFD-intern so angedacht, jedenfalls von den
„gemäßigten Kreisen“, die eigene Chats hatten, aus denen das mal geleakt
wurde (ist ne Zeit her, die Quelle hab ich mir nicht gemerkt).
Es ga da ja noch mehr „Gemäßigte“, vor allem im Westen. Davon sind einige
schon ausgetreten, woraufhin der Rest diskutiert hat, den Parteitag
abzuwarten und dann „mit Eklat“ kollektiv auszutreten – wegen der größere
Wirkung und in der (m.E. verfehlten) Hoffnung, aus diesen Austretenden dann
eine neue „hellblaue“ Partei gründen zu können.
War wohl zu nervig für Meuthen. Er hätte kandidieren müssen, wäre nicht mehr
gewählt worden, wodurch überdeutlich geworden wäre, „dass der Flügel
übernommen hat“.
Na, ich hoffe, so reicht es auch, um die AFD mittelfristig auf „neue NPD“ zu
schrumpfen.
Ich freue mich einfach, wenn die sog. „AFD“ sich selbst zerfleischt. Wie Du schreibst, auf NPD-Niveau schrumpfen wäre prima.
Wobei ich das Wahlverhalten in manchen (ach was, eigentlich allen) neuen Bundesländern mit großer Sorge sehe. Ich glaube, die „AFD“ könnte offen die Judenvernichtung und das Erschießen von Muslimen, Homosexuellen und Farbigen fordern (oder irgendwelche anderen Perversitäten) und sie würden dort trotzdem noch gewählt. Das führt zu einem anderen Problem, nämlich dem Rechtsradikalismus in den neuen Bundesländern.