„Das Elend hat angefangen, als man den Frauen erlaubte das Haus zu verlassen“.
Diesen Satz durfte ich mir heute von meinem Arbeitgeber anhören und nur weil eine Mandantin zwar eine Erklärung komplett ausgefüllt, jedoch nicht unterschrieben hatte. Auf den Hinweis, er sei heute ziemlich frech, begründete er diesen Satz mit seiner „Pein im Knie“.
Diesen fast täglichen K(r)ampf zwischen Mann und Frau kennt vermutlich jeder von uns.
Wir Frauen wissen zwar, dass wir absolut perfekt, fehlerfrei, intelligent und anbetungswürdig sind und haben an sich auch kein Problem damit, wenn Mann meint, sich hin und wieder auf unsere Kosten zu amüsieren, aber ab und an schießt er doch gewaltigst übers Ziel hinaus.
Nehmen wir doch einfach mal Rudolf (fiktiver Name). Rudolf fand im Internet ein Etikett, auf welchem neben den üblichen Angaben zu Beschaffenheit, Waschtemperatur und Trocknerangaben stand, „oder gib es Deiner Frau, das ist sowieso ihr Job“. Super lustig, was haben wir gelacht!!! Und als ich meinen Unmut kundtat meinte Magnus (fiktiver Name), ich wäre eine Spaßbremse … *oW*.
Was wären die Männer denn ohne uns? Fest steht, die Menscheit würde aussterben. Eizellen können zwar eingefroren, jedoch nicht außerhalb des Mutterleibes ausgetragen werden. Wäre es biologisch möglich, dass Mann schwanger wird, so würde er dieses Wagnis nur einmal eingehen – denn er würde es nicht überleben.
Ein gewisser Prozentsatz der Männer kann zwar mittlerweile kochen und ich persönlich kenne zwei Exemplare, die das wirklich gut hinbekommen, aber vermutlich ein Großteil der männlichen Vertreter unserer Spezies steht hilfslos vor dem Herd und hat absolut keine Ahnung wie dieser funktionieren soll. Ergo, er verhungert (Einwurf Magnus: es gibt Dönerbuden).
Und was ist, wenn sie krank sind? Ohne ausreichende Pflege gehen sie ein wie eine Primel. Ganz schlimm ist ein einfacher, simpler Schnupfen, da ist Mann schon dem Tode geweiht 🙂
Zudem brauchen sie natürlich auch jemanden, der ihnen immer wieder sagt was richtig und was falsch ist, wie sie sich in gewissen Situationen zu verhalten haben. Hören will das natürlich kein Mann, aber wenn ihre Entscheidungen sich als Fehlentscheidungen herausstellen, darf Frau natürlich auch nicht darauf hinweisen, dass sie es von Anfang an wußte. Mann geht dann sofort in Abwehrhaltung, zieht sich meist zurück und es kann u.U. eine sehr lange Zeit vergehen, bevor er sich aus seinem selbst gewählten Exil hervorwagt.
Kurzum, ohne uns sind Männer aufgeschmissen und nicht wirklich in der Lage ein eigenständiges, dauerhaftes und erfülltes Leben zu führen.
Vermutlich braucht Mann es, Frau als hilfloses Wesen darzustellen, was ohne ihren Ritter in schillernder Rüstung nicht existieren kann. Und wir Frauen spielen aus Liebe gerne diese Rolle, wissend, dass dem nicht so ist. Jedoch ist dieses Verhalten oft unabdingbar für die Erhaltung des Wohlbefindens des Mannes.
Aber ich verrate jetzt ein Geheimnis: Wir Frauen tun nur so, denn unser oberstes Ziel ist es selbstverständlich, dass Mann sich wohl fühlt und dazu gehört auch sein Gefühl der Überlegenheit 🙂 Denn nur ein ausgeglichener, zufriedener Mann ist eine Bereicherung für das Leben der Frau und weiß auch in intimen Stunden zu überzeugen.
Im Grunde bekommen wir sowieso immer das was wir wollen, aber hin und wieder lieben wir den (Wort!)Kampf, denn er ist das Salz in der Suppe.
Die Zeiten des „hol die Zeitung und bring die Pantoffeln mit“ sind Gott sei Dank vorbei, jedoch hat Mann mit Frau nicht Schritt gehalten bei der Evolution und versucht dies jetzt mit Aussagen, wie der oben beschriebenen, zu kompensieren.
Ich denke mal, jede Frau hat sich schon anhören dürfen, dass ihr angebliches zickenhaftes Verhalten von der Periode herrührt. Als wenn wir uns verändern würden. Tatsächlich ist es jedoch so, dass Mann sein unleidliches und, ja man kann sogar sagen, unausgeglichenes Verhalten während dieser Tage auf die Frau projiziert.
Und wie ist es erst, wenn mehrere männliche Wesen zusammensitzen? Ich glaube bei deren Gesprächsthemen würden die meisten Frauen rot anlaufen. Da geht es dann nicht um das Weltgeschehen, nö, es geht um die körperlichen Vorzüge der jeweiligen Partnerin und vor allem um … PIIIEP.
Zugegebenermaßen hat sich Frau bzgl. dieses Themas in den, sagen wir mal, letzten 20 Jahren verändert. Früher wurde, wenn überhaupt, nur mal kurz erwähnt, dass man ein Sexualleben hat. Heute werden die Standfestigkeit, Beschaffenheit, Ausdauer, Erfüllung der eigenen Wünsche, Spielzeug, Anzahl und auch das eigene Wohlbefinden offen diskutiert – aber dies geschieht selbstverständlich auf allerhöchstem Niveau.
Nach alledem kann man sich natürlich fragen, warum sich die Krone der Schöpfung mit einem so unvollständigen und fehlerbehafteten Modell ihrer Art einläßt. Die Frage läßt sich relativ leicht beantworten. Männer sind trotz ihrer Unvollkommenheit und ihrer angeborenen Fähigkeit, Frau an den Rand des Wahnsinns zu treiben, zum größten Teil liebenswerte Geschöpfe und können einem durchaus ein Gefühl der Geborgenheit und Akzeptanz vermitteln. Bei aller Perfektion braucht man doch hin und wieder jemanden, der einen auffängt und festhält – und natürlich für die Beseitigung von ekelhaftem Getier. Trotz eigenen Ekels kommt Frau hier die Sturheit des Mannes zugute – er würde dies niemals zugeben.
Für die interessierte Frau habe ich eine hervorragende Betriebsanleitung zum Mann gefunden. Sie ist von einem Mann geschrieben und erklärt vieles.