Gehört Ihr zu den Leuten, die 2-3 mal mal Tag ihr schwerfälliges Mailprogramm anwerfen um nach Mails zu schauen? Denn egal ob Thunderbird, Outlook oder Notes – das dauert eine Zeitlang, bis die Dinger hochgefahren sind und mit ihrer Arbeit beginnen.
Eine Alternative ist es, nach dem Windows-Start direkt das Mailprogramm zu starten und bis zum Herunterfahren des Computers offen zu behalten – das verbraucht aber oft eine Menge Arbeitsspeicher (manch einer hat davon nicht so viel).
Oder checkt Ihr Eure Mails im Webmailer, also per Aufruf der GMX- oder Web.de-Seite, anmelden und dann nachsehen? Ganz schön unkomfortabel, denn wenn man von dort aus Mails verschickt, dann haben die meist ein Werbebanner am unteren Rand. Ich gehöre jedenfalls zur Fraktion der „Offline-E-Mailer“, die ein E-Mail-Programm verwenden. Und oft noch nicht mal das, denn ich benutze einen Mailchecker, der fast alle diese Aufgaben beherrscht, nur eben schneller, kleiner und effizienter.
Was ist ein Mailchecker? Und was ist das Besondere daran?
Ein kleines Programm, das meist friedlich als Symbol neben der Uhr in der Taskleiste sitzt (im sog. „Tray“) und zusammen mit Windows geladen wird. Man trägt alle E-Mail-Konten dort ein, die man gerne regelmäßig überprüfen möchte und wird nur dann alarmiert, wenn eine neue Mail eintrifft – entweder per Sound, Anzeige des Fensters mit der E-Mail oder, oder… Dann entscheidet man, was passieren soll: Mail löschen (markieren und ENTF-Taste drücken), durchlesen (Doppelklick) oder antworten (Antwortmail öffnet sich im Mailprogramm). Alles ganz einfach per Tastaturbefehl oder per Mausklick.
Die großen Stärken spielt solch ein Programm aber aus, wenn es um das automatisierte Löschen von Mails geht, z.B. Werbemails. Wer also keine Mitteilungen von bestimmten Leuten mehr erhalten möchte, z.B. von der Exfreundin 😀 , Viagra-Versendern, Online-Casinos etc., der setzt die jeweiligen Adressen einfach in eine „Blacklist“ und schon wird der ganze Kram direkt beim Checken vom Server gelöscht. Ohne Benutzerinteraktion, schnell und gründlich. Die Blacklist kann man auch per Stichwort befüllen, also nur Bestandteile des Namens angeben, z.B. *viagragedoens.com oder stefanie*@hotmail.com. Sehr praktisch. Denn so muss man keinen Gedanken an unerwünschte Mails verschwenden und wenn mal eine eintrifft, kann man sie z.B. durchlesen und danach per ENTF vom Server befördern (praktisch z.B. bei Kommentarabos).
Welches Programm habe ich bisher dafür benutzt?
PopTray. Eine kleine kostenlose Open-Source-Software, die all‘ ihre Aufgaben immer zufrieden stellend erledigt hat. Fast alle…
Das Problem bei PopTray ist, dass der Entwickler anscheinend keine Lust mehr hat, das Programm weiter zu entwickeln. Seit 2006 gibt es keine neue Version mehr, das wäre aber dringend erforderlich, da ein überaus unschöner Fehler immer noch nicht behoben wurde: die richtige UTF-8-Codierung. Da können sich vielleicht einige von euch nichts drunter vorstellen, deshalb füge ich mal ein Bild ein, wo sofort klar wird, was ich meine.
Wie man sieht, ist der Name des Absenders verstümmelt – dies tritt dann auf, wenn dieser Umlaute enthält. Sehr unschön. Dies und die Tatsache, dass PopTray nicht mehr weiter entwickelt wird und somit auf absehbare Zeit nicht an neue Standards angepasst wird, gaben den Anstoß, dass ich mich heute mal nach einer Alternative umgesehen habe. Nach kurzem Suchen war klar, mein neuer Mailchecker heißt ab jetzt PopMan. Ebenfalls ruck-zuck installiert, ebenfalls Open Source und kostenlos, aber hat nicht dieses lästige Problem mit der Umlaut-Konvertierung und scheint auch weiterentwickelt zu werden. So sieht das Hauptfenster aus:
Hat äußerlich eine große Ähnlichkeit mit meinem Vorgänger, aber kann eigentlich das gleiche. Bis auf die nervigen Probleme, die hat er nicht.
Ich teste PopMan jetzt intensiv, aber was ich bisher gesehen habe, entspricht voll und ganz meinen Erwartungen. Wenn Du auch Interesse daran gefunden hast, Dir PopMan zu installieren und auszuprobieren, dann lade ihn hier herunter und installiere ihn. Kostet nichts, kann bei Nichtgefallen problemlos deinstalliert und sogar auf einem USB-Stick portabel genutzt werden.
Wer sich übrigens fragt, warum diese Programme mit POP… beginnen: das steht für Post Office Protocol und bezeichnet die Methode, wie Mails abgeholt werden. Hat also nichts mit Po**en zu tun oder mit Popmusik 😀