Die Sonnenfinsternis 1999

Jens mit SoFi-Brille Könnt Ihr Euch noch an die totale Sonnenfinsternis im August 1999 erinnern? Als ganz Deutschland der absolute Hype heimgesucht hatte, es massenhaft Websites gab, die sich damit beschäftigten und in jedem Optikerladen die sog. „SoFi-Brillen“ für 2,- DM angeboten wurden?

Ich hatte mich damals mit meinem Freund Jens, seiner damaligen Freundin Melli und meiner Mutter nach Luxemburg aufgemacht, um dort die totale Bedeckung zu sehen. Wir kamen in einem Park in Luxemburg-Stadt an, wo schon Volksfeststimmung herrschte. Und dann wurde es spannend, denn der Zeitpunkt der Sonnenfinsternis näherte sich. Es gab in der Nähe einen Stand, an dem SoFi-Brillen verschenkt wurden, und dort herrschten tumultartige Zustände. Aber leider war der Himmel bedeckt!

Klar, wir hatten alle insgeheim Angst vor dem nahenden Weltuntergang, weil Nostradamus das ja so prophezeit hat. Und als dann noch ein riesiges Flugzeug dicht über uns flog, hatten wir endgültig Schiss, weil das irgendwie so irreal war, denn es begann langsam finster zu werden… Obwohl der Himmel grau bewölkt war, legte sich eine merkwürdige Dunkelheit über den Park, wo Menschenmengen versammelt und mucksmäuschenstill waren, während jemand mit der Gitarre passende, leise Musik dazu klampfte. Neben uns war eine Art „Brunnen“, aus dem statt Wasser Feuer loderte.

Und dann war es finster.

Eine unwirkliche, fahle Dunkelheit legte sich über alles, kein Ton war mehr zu hören. Selbst die Vögel wurden stumm. 1 oder 2 Minuten später begann es, langsam wieder hell zu werden. Und die Leute klatschten! Als wäre das eine gigantische Lightshow – aber was soll man auch sonst tun außer klatschen? Weil man einfach froh war, dass die Erde noch nicht untergegangen ist, Nostradamus Unrecht hatte und weil die Stimmung unvergleichlich war.

Hier noch ein kleines Amateurvideo, das das ganze Spektakel recht schön zeigt.

Und wie war „Eure Sonnenfinsternis“ im August 2008? Wart Ihr dabei? Und wie hat Euch dieses „Event“ gefallen? Erzählt doch mal!

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Über Martin

Ich bin und war es immer, der Chefredakteur des alten und des neuen Loft 75, dem illustrierten Magazin aus dem 21. Jahrhundert. Geboren 1969 in einem kleinen Ort im Welterbe Oberes Mittelrheintal und somit gebürtiger Rheinland-Pfälzer. Ich habe mich bereits 1987 für Computer interessiert, bin oft kreativ und reduziere Dinge auf das Wesentliche, schreibe gerne und interessiere mich für Design, Einrichten, Internet, Kochen, Blogging und alles, was außergewöhnlich ist und außergewöhnlich gut aussieht. Privat wohne ich am Mittelrhein. Und ich freue mich, wenn Du dieses Magazin magst - lesen wir voneinander..?
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17 Kommentare
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Yvonne

@ Martin: Ich weiß das doch. WIRKLICH 🙂

Trixi

@Martin
Sonnenwind, genau so heißt das.
Ob ich allerdings mit der Concorde geflogen wäre? Ich weiß nicht. Am Boden unten war das Erlebnis schon sehr spacig, v.a. wegen diesem Wind und daß die gesamte Tierwelt ringsrum mucksmäuschenstill war. Man hat sehr anschaulich gemerkt, daß wir auf einem Planeten im Weltraum leben. Das war für mich das beeindruckenste dabei.
Ein Weltraumspaziergang wär natürlich das absolute Highlight. 😉

Martin

@Yvonne: Du weißt doch, dass ich Deine Kinder liebe – so sei es mir gestattet, sie ausnahmsweise mit einer üblen Bezeichnung zu versehen 🙂 Ich mag sie wirklich. WIRKLICH 🙂

Yvonne

„kleine Kröten“ phüh. Dafür ist aber mindestens eine Gute-Nacht-Geschichte und 1x Hausaufgabenkontrolle fällig – als Buße, hehehe.
LG der „Frosch“

Martin

@Jürgenchef: Wenn Du Deinen Namen nicht immer anders schreiben würdest, dann würdest Du auch nicht in die Moderation ‚reinkommen 🙂 und Dein Kommentar wäre immer direkt frei geschaltet.

Ich mach‘ Euch sicher keine Schande – Calderys rules! Übrigens habe ich eine Absage von der Personalabteilung bekommen, weil „kurz- und mittelfristig keine Stellen zu besetzen sind.“ Spannend, zumal kein einziger Hangelarer zu Euch kommt, aber deren Massen incl. Prüfungen in Neuwied landen…alles merkwürdig. Wie wollt Ihr das schaffen..?

Aber mit Yvonne und den ‚kleinen Kröten‘ komme ich gerne mal bei Euch vorbei! Ich ruf‘ Dich die Tage mal an, dann können wir nächste Woche (dann habe ich Frühschicht) mal ein Date ausmachen! Freu‘ mich!

juergen

Guude Schuppi,

freut mich, dass de was passendes gefunden hast!
Dann mach uns mal keine Schande ;-)!
Aber meld‘ dich mal (gerne auch mit „Anhang“!)
Jürgen

Martin

@Trixi: Ja, stimmt, das mit dem Wind war auch ein bißchen spooky, hatten wir auch…während der einsame Gitarrist auf seiner Klampfe spielte und der überfüllte Park in ein merkwürdiges Zwielicht gehüllt war. *schauder*

Aber am Geilsten hatten es die, die für sauviel Geld einen Flug mit der Concorde gebucht hatten und der SoFi mit doppelter Schallgeschwindigkeit hinterhergereist sind. Ich glaube, sowas vergisst man nie mehr.

Trixi

Die Sonnenfinsternis hab ich auf einem Hügel bei München erlebt. Bei uns war kein Wölkchen am Himmel. 😉
Was mich daran besonders fasziniert, war der Wind, als die Sonnenfinsternis einsetzte. Der kommt wohl immer aufgrund des Temperaturunterschiedes. Und dann waren plötzlich alle Vögel und die gesamte Tierwelt mucksmäuschenstill. Das Licht während der Finsternis war auch toll, wie in einem SciFi-Film. Ein absolutes Erlebnis, bei dem ich schon mal drüber nachgedacht habe, hinterher zu reisen, wie das ja viele machen.

Martin

@Yvonne: War bei uns in den Breiten nicht wirklich spektakulär, denke ich. Aber mit vielen Menschen in Luxemburg – hach! Einfach ein seltenes, kosmisches Eriegnis.

@Yvonne: Der coole Typ ist Jens – einer meiner längsten Freunde, den ich damals kennen gelernt hatte, als er die Ausbildung begann und ich sein Chef war 🙂 Für jeden Scheiß zu haben, der Gute. Und setzt sich auch gerne lustige Sachen auf die Nase.

@plerzelwupp: Ja, dachte ich auch…„schon wieder 10 Jahre her!“ Scheiße, sind wir alt, mein Lieber!

plerzelwupp

Das Video hab ich mir eben auch angeschaut. Zuerst dachte ich: Das wird nicht, bei all den Wolken usw.

Ortswechsel – wieder Wolken …. Doch im entscheidenden Moment ist die Sonnenfinsternis klasse zu sehen. Die Reaktion der Leute – beeindruckend.

Ich kann mich auch noch gut daran erinnern und dachte gerade: „Mein Gott, das ist auch schon wieder 10 Jahre her“. (solche Dinge hörte ich sonst immer meine Eltern sagen – daran merkt man wohl, dass man älter wird)

Verena

ah und dass es total Still wurde, hab ich auch noch in Erinnerung!
und cooler Typ auf dem Foto. ^^

Verena

wir hatten extra früher Schulschluss bekommen, weil einige Lehrer mit Klassen unterwegs waren. Eine war sogar nach.. weiß nicht wohin gereist. also auf jeden Fall südlicher von Aachen. 😀 hier war an dem Tag nix zu sehen. keine Sonne, kein Mond, der sich vor die Sonne schob. Nur Wolken. Und ich hab mir damals extra diese Brille gekauft! hab die sogar immer noch… irgendwo.. 😉 als Erinnerung.
aber ich meine, ein wenig dunkler ist es geowrden, aber kaum merklich, da es ja eh bewölkt war. man voll doof. 😛

juliaL49

Haha, das mit Guildos Heimatstadt kann ich noch mit „Schule“ toppen!

Yvonne

Natürlich ist das ein faszinierendes Ereignis, wenn es denn richtig dunkel geworden wäre. Es herrschte aber lediglich Abenddämmerung. Wie sich der Mond vor die Sonne schob habe ich ja nicht mitbekommen können, Michelle mußte ja überwacht werden 🙂 So vom Krankenbett aus gesehen, empfanden wir es wirklich als unspektakulär.

Martin

@Yvonne: Also, ich habe in den Medien damals viel davon gehört und es hat mich extrem fasziniert. Die nächste totale SoFi in Mitteleuropa ist erst 2081, bis dahin leben wir nicht mehr. Und ich wollte einem solch genialen Ereignis einfach mal beiwohnen.

@Julia: Dann waren wir ja gar nicht so weit voneinander entfernt 🙂 Aber damals wusste ich leider noch nicht, dass es eine Julia gibt, die in Guildos Heimatstadt wohnt, sonst hätte ich Dich sicher gefragt, ob Du Dich nicht zu uns gesellen willst.

juliaL49

Auch ich hab eine Krankenhausgeschichte 🙂 Ich wurde operiert und kam einen oder zwei Tage vor der Sofi wieder raus. Ich schleppte mich in den Garten (in Trier und damit nicht weit von Luxemburg entfernt) und bekam mit, wie es dunkler wurde. Wahnsinn!
Die totale Finsternis war es übrigens ganz knapp nicht, aber das war ja eh egal.

Yvonne

11.08.1999 – 8 Tage vor der Geburt meiner Tochter lag ich im Krankenhaus, mit einem Gurt um meinem Bauch (CTG), lauchte den Herztönen und dem Schluckauf meiner Tochter, während es draußen nicht wirklich spektakulär dunkler wurde. Den Hype um die Sonnenfinsternis fand ich schon irgendwie ziemlich „affig“, denn es glich eher einer Abenddämmerung, als einer Finsternis. Ihr hattet in Luxemburg vermutlich erheblich mehr Glück gehabt als wir in Neuwied.

Sonnenfinsternis August 2008??? Da sich diese in vorwiegend extrem spärlich besiedelten Regionen der kanadischen und europäischen Arktis sowie Westsibiriens abspielte, hab ich sie nur am Rande im TV mitbekommen.