Die Rache der Natur? Philosophische Gedanken über Viren und Seuchen

Ich weiß, ich weiß, das ist eine Art Verschwörungstheorie, aber ich muss einfach mal loswerden, was mir zum Thema SARS-CoV-2 durch den Kopf geht. Es ist letztlich nur ein Gedankenspiel, mehr nicht.

Seuchen im Lauf der Jahrhunderte

Es gab schon viele Seuchen und Naturkatastrophen im Lauf der Zeit – man denke an die Pest, SARS/MERS, aber auch den fortschreitenden Klimawandel und Borkenkäferepidemien. „Sowas passiert immer mal wieder!“, könnte man sagen. Stimmt, tut es. Aber man sollte auch die Folgen bedenken: beim SARS-Ausbruch 2022/2003 brach schon die Wirtschaft ein, es gab weltweit gut 8000 Tote. Die Pest im Mittelalter raffte innerhalb von 5 Jahren 25 Millionen Menschen dahin.

Die Natur als System verstehen

flickr, thetXm, CC BY 2.0-Lizenz

Vielleicht hat ja der ein oder andere das Buch „Der Schwarm“ von Frank Schätzing gelesen. Kurzgefasst geht es darum, dass sich plötzlich die Tiere anders verhalten als sonst, aggressiv gegen die Menschen werden und sich herausstellt, dass die Natur selbst sich gegen die Menschen gewandt hat und in der Tiefsee eine Art Intelligenz gebildet hat. Dieser Punkt hat mich nachdenklich gemacht. Denn ich vermute, dass „die Natur“ keine bloße Ansammlung biologischer Dinge ist, sondern möglicherweise unter bestimmten Umständen als Ganzes agieren kann. Und zwar dann, wenn es notwendig ist, wenn Teile von ihr bedroht werden. Ich stelle mir das Ganze als komplexen Organismus vor und die Flora und Fauna als Teile dieses Organismus. Nicht umsonst spricht man vom Ökosystem.

Nun ist es so, dass das einzige intelligente Säugetier – der Mensch – seit einiger Zeit mit der Natur macht was er will. Er versteht sich auch nicht als Teil der Natur, sondern nur als Besucher: „Wir gehen mal wandern“. Man nimmt nur teil, ist aber kein Bestandteil des Großen Ganzen. Hört sich vielleicht ziemlich esoterisch an, ist es aber keineswegs. Wir reden hier über einen komplexen Wohnraum, der vielleicht auch durch seine Komplexität seinen eigenen, gemeinsamen Gesetzen gehorcht. Ein ultrakomplexer Regelkreis, der weit über den Begriff der Kybernetik hinausgeht. In dem die Einzelteile des Systems miteinander kommunizieren.

Viren – tot oder lebendig?

Die meisten Wissenschaftler sind der Meinung, dass Viren keine Lebewesen sind, aber „dem Leben nahestehende biologische Einheiten“, die sich reproduzieren können und über eine Erbsubstanz – DNA oder RNA –  verfügen. Der Virus als solcher kann nicht viel; er ist nur die funktionelle Hülle für seine eigene Erbsubstanz, die weitergegeben werden soll. Also programmiert er Zellen, mit denen er in Berührung kommt, um, damit diese wiederum Viren produzieren. Der Virus ist also eine Art Maschine, die nur einen Zweck hat: sich selbst zu reproduzieren.

Wie Viren ursprünglich entstanden sind, weiß man nicht. Ein Teil der Wissenschaftler glaubt, sie seien eine Art Vorläufer von zellulären Organismen, andere wiederum, dass sie sich aus bestehenden Organismen „herausgelöst“ haben (was ich ziemlich gruselig finde). Aber das sind nur Vermutungen. Viren haben außerdem die Fähigkeit, zu mutieren. Ihre DNA/RNA verändert sich und es bilden sich auf diese Weise neue Virenstämme. Menschliche und tierische Körper können Abwehrfähigkeiten gegen Viren aufbauen. Dazu müssen sie aber Kontakt mit ihnen haben, um sie „kennenzulernen“. Sprich, man muss sich infizieren. Die Krankheiten, die sich daraus ergeben, sind eine Folge der Vermehrung dieser Viren im Organismus und der Umprogrammierung der befallenen Zellen, teilweise auch der Giftstoffe, die bei der Zerstörung der Viren entstehen. Kennt der Körper den Feind, kann er eine Immunantwort bereitstellen und man ist in vielen Fällen beim Kontakt mit dem Virus immun, weil der Körper sie bekämpfen kann.

Natürlich gibt es für viele Virenarten auch Impfungen. Auch hier lernt der Körper den Erreger kennen, allerdings in Form abgeschwächter oder toter Exemplare. Der Vorteil ist, dass man in der Regel davon nicht die Krankheit bekommt, sondern es ist nur ein „Shake-Hands“ zwischen Erreger und Immunsystem.

Haben Viren eine Aufgabe im Ökosystem?

Dies ist der Punkt, an dem ich mir Gedanken mache: was, wenn Viren eine Art „Korrektiv“ der Natur sind, das dazu dient, Störfaktoren auszuschalten? Nehmen wir mal an, dass der Mensch die Natur immer mehr zerstört (was ja zutrifft). Was, wenn die Natur als Ganzes dann durch Mutation einen neuen Virus erschaffen könnte, der dazu bestimmt ist, wieder ein Gleichgewicht herzustellen, also den Störfaktor zu eliminieren oder zumindest zu dezimieren?

Hätten Viren keine andere Aufgabe, als sich selbst zu reproduzieren, wäre das ziemlich unwahrscheinlich. Denn es ist ein reiner Selbstzweck: Zellen infizieren, sich vermehren, sterben. Denn sind wir mal ehrlich: ein Virus ist dumm wie Brot. Er ist lediglich ein Injektor für seine eigene, bösartige Erbsubstanz. Da kann kein höherer „Sinn“ sein. Es würde nichts zum Ökosystem beitragen. Außer, dass Viren eine Art „Militär“ darstellen, das gezielt gegen Aggressoren vorgeht, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Oder sogar, um selektiv bestimmte Bevölkerungsgruppen zu dezimieren (in diesem Fall ältere und geschwächte Menschen – warum gerade die, dazu fällt mir jetzt auch keine plausible Erklärung ein.)

Was haltet Ihr von meinen Denkansätzen? Klingt das für Euch zu versponnen oder hattet Ihr schon ähnliche Gedanken? Lasst es mich gerne wissen!

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Über Martin

Ich bin und war es immer, der Chefredakteur des alten und des neuen Loft 75, dem illustrierten Magazin aus dem 21. Jahrhundert. Geboren 1969 in einem kleinen Ort im Welterbe Oberes Mittelrheintal und somit gebürtiger Rheinland-Pfälzer. Ich habe mich bereits 1987 für Computer interessiert, bin oft kreativ und reduziere Dinge auf das Wesentliche, schreibe gerne und interessiere mich für Design, Einrichten, Internet, Kochen, Blogging und alles, was außergewöhnlich ist und außergewöhnlich gut aussieht. Privat wohne ich am Mittelrhein. Und ich freue mich, wenn Du dieses Magazin magst - lesen wir voneinander..?
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2 Kommentare
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Silke

Vielleicht will Gott ja auch einfach den Egoismus bestrafen und wieder Solidarität fördern? Den Sinn für das Miteinander mit Mitmenschen, der Umwelt und eine gewissen Globalismuskritik schüren? Wer weiss…
Ich habe jedenfalls wieder etwas mehr Hoffnung für diese Menschheit, wenn ich sehe wie Hilfe aufblüht und Dankesagen wieder „in“ wird.

Martin

Egal, ob man an einen Gott im herkömmlichen Sinn glaubt – ich glaube eher an einen anderen Sachverhalt, der den Gottesbegriff in einem anderen Kontext sieht – ich denke, es könnte eine zielgerichtete Aktion von wem-auch-immer sein. Keiner ausländischen Macht, eher einer im Ökosystem verwurzelten Intelligenz, die die „Faxen dicke“ hat.

Wir erleben im Moment große Zustimmung zu teilweise sehr einschneidenden Maßnahmen. Wir erleben Vernunft. Politiker, die teilweise umstritten waren, werden jetzt akzeptiert. Z.B. Conte in Italien, natürlich auch Merkel in Deutschland, sogar ein Jens Spahn. Man sieht, dass von dort Lösungen kommen und wirkliche Sorge um die Bevölkerung. Es ist schön und rührend zu sehen, wie Menschen in Italien Partys auf ihren Balkonen machen, zusammen mit ihren Nachbarn. Körperlich getrennt, trotzdem geeint.

Und was kommt aus dem Populistenlager? Nichts… Weil sie keine Lösungen anbieten. Trump zeigt eindrucksvoll, dass er die Krise nicht verstanden hat, aber politisches Kapital daraus schlägt. Das sind die wahren Feinde der Menschheit, die sich einen Dreck um ihre Leute scheren. Die sich nur für ihre Wiederwahl interessieren und für die Börsenkurse ihrer Beteiligungen. Verabscheuungswürdig.

Deshalb denke ich, dass man zusammenhalten sollte. Den Experten vertrauen, sich vernünftig verhalten. Danach wird die Welt sicher eine andere sein. Wollen wir hoffen, dass es eine bessere sein wird.