So, es reicht. Wirklich. Endgültig. Seit bestimmt 3 Jahren bekomme ich den absonderlichsten Spam, aber bei > 40 Spam-Mails pro Tag hört der Spaß auf. Hier erzähle ich Euch, wie ich auf kreative Weise dem Spamunwesen (hoffentlich) den Garaus gemacht habe.
THEMEN IN DIESEM BEITRAG
Warum bekomme ich überhaupt Spam?
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Vor geschätzt 3 Jahren hat es angefangen – zuerst der übliche Viagra-/Cialis-Blödsinn, dann ein paar Sportwetten, vermeintliche Einkaufsgutscheine und irgendwelche knickfreien Gartenschläuche (!) und Stirnlampen. Hier seht Ihr mal, was alleine an einem Tag bei mir aufgelaufen ist:
Ich hatte zuerst Check24 in Verdacht, weil ich mich ungefähr um diese Zeit dort angemeldet habe. Oder zeit.de, das würde zeitlich auch passen. Aber: nachweisen lässt sich das nicht. Der Großteil scheint auf einer meiner beiden alten GMX-Adressen aufzulaufen. Mittlerweile bin ich mehr mit dem Löschen von Spam beschäftigt als mit allem anderen. Ich habe mir eingebildet, dass, wenn ich nicht auf die Mails reagiere und sie nicht öffne, ich irgendwann aus dem Verteiler verschwinde. Aber nein.
Welche Optionen gibt es, um der Situation Herr zu werden?
Nahezu jeder Mail-Anbieter bietet Spam-Filter an. Der Nachteil ist oft, dass sie entweder automatisiert arbeiten und man sie gar nicht großartig konfigurieren kann oder man kann Black-/Whitelists mit E-Mail-Adressen pflegen. Letzteres ist ziemlich brotlose Kunst, denn der Spam kommt immer von anderen Mailadressen. Da ich schon die automatisierten Spamfilter eingeschaltet hatte und das eigentlich nichts brachte, musste ich nach einer anderen Lösung suchen.
Outlook kann man übrigens auch ganz gut trainieren, Spam auszufiltern. Hat mich gewundert, dass das so prima klappt. Aber das passiert ja leider nur auf meinem Endgerät und nicht auf dem Server. Und das nützt bei einem IMAP-Konto exakt…gar nichts.
Übrigens, Mailadresse abschalten ist keine Option, denn über die habe ich verdammt viele Registrierungen laufen.
Die Filterregeln von GMX
Hier bin ich fündig geworden. Normalerweise sind diese Filterregeln dafür gedacht, Aktionen auszuführen wie: „Wenn Mail von CHEF eintrifft, verschiebe in Ordner BULLSHIT“ oder „Wenn auf diesem Konto eine Mail eintrifft, leite diese weiter an ein anderes Konto und lösche das Original“.
Da bei dem Spam, den ich bekomme, die Absendernamen zweckentfremdet wurden zu Betreffzeilen (Beispiel: Absender ist „Jetzt gratis anfordern!“ etc.), habe ich mir Folgendes überlegt: Ich lege Regeln fest, dass Mails mit bestimmten „Buzzwords“ als Absendernamen sofort aussortiert und gelöscht werden. Das kann man bei GMX relativ einfach einrichten und sieht bei mir momentan so aus:
Hier habe ich nur Filterwörter eingefügt, die nie und nimmer von seriösen Absendern stammen können. Somit sollte jetzt mal ein wenig Ruhe einkehren. Ich wäre ja schon froh, wenn ich >80 % des Spamaufkommens damit reduzieren kann, Feintuning des Filters kann ich immer noch betreiben.
Natürlich sollte das mit den Filterregeln analog auch bei anderen großen Webmail-Betreibern funktionieren.
Fun Fact: Was für ein Mensch bin ich für die Spam-Versender?
Ich fasse es mal so zusammen nach dem, was ich so offeriert bekomme: ich scheine schon ziemlich alt zu sein, denn ich bekomme Hörgeräte, Brillen, Gesundheitsschuhe, Rollatoren und Treppenlifte, ja, sogar Sterbegeldversicherungen (!!!) angeboten. Aber gleichzeitig bin ich wohl auch ein Genießer, denn man will mir auch Spitzenweine (ich mag gar keinen Wein) mitsamt Gläsern verkaufen. Gleichzeitig scheine ich ein Sugar Daddy zu sein, denn Lisa von seitensprung.de und Chrissy, Viola oder Verena wollen mich zu sündigen, wahrscheinlich empfindlich teuren Abenteuern verführen.
Kurzum: es ergibt sich für mich das Bild eines ca. 70-75-jährigen Mannes, der ab und zu mal gerne Geld anlegt, abends einen Rotwein trinkt, sich Gedanken über seinen fortschreitenden, altersbedingten Zerfallsprozess macht und das anonyme Abenteuer sucht, damit das Genital mal wieder etwas zu tun bekommt und nicht nur saft- und kraftlos Platz in der Unterhose verschwendet. Kurios. Denn das ist das genaue Gegenteil von mir.
Fazit
Wenn das so klappt, wie ich mir das vorstelle, dann wäre das eine ziemlich geniale Sache. Denn ich müsste mir lediglich ein wenig Mühe machen, um GMX mit Signalwörtern aus Spam-Absendern zu füttern und schon ist Ruhe im Karton. Diese Liste kann nach Belieben erweitert und verbessert werden und ich hätte die volle Flexibilität über das Filterverhalten.
Edit
Hat alles nichts genützt. Leider.