Habe gerade den „Markencheck Iglo/Frosta“ auf ARD gesehen. Und letzte Woche den IKEA-Markencheck. Was fällt auf?
Egal, was getestet wird, es wird eigentlich kein gutes Haar an den Firmen gelassen. Meiner Meinung nach liegt das an den extrem subjektiven Testmethoden („wir lassen einen Menschen mit 2 linken Händen, der Ikea hasst, ein BILLY zusammenbauen“), der Umwelt- und Diktatorenkeule („Ikea lässt wissentlich in Weißrussland beim Diktator unter menschenverachtenden Bedingungen produzieren, die Zulieferer von Frosta und Iglo lassen arme Haie, die als Beifang im Netz gelandet sind, elend verrecken und machen den Meeresboden kaputt“) und an fragwürdigen Preisvergleichen („wir kochen mit normalen Zutaten ein Schlemmerfilet nach und bezahlen das Dreifache an den Rohstoffen“).
Ich mag öffentlich-rechtliche Sendungen, weil sie oftmals mehr Seriosität vorweisen können als so manches marktschreierische, substanzlose RTL-Format, aber diese Markenchecks sind in meinen Augen nicht seriös. Hier wird viel mit Polemik gearbeitet und versucht, die Krümel zu suchen, damit man bloß was Negatives zu berichten hat. Etwas wirklich Positives habe ich eigentlich dort noch nie entdeckt.
Ich bin nun wirklich ein Mensch, der einen soliden Background hat, sich einigermaßen mit wissenschaftlichen Zusammenhängen auskennt und kritisch ist, was Dinge des täglichen Lebens betrifft. Ich weiß, dass Aluminium in Deos böse ist, Sonnencréme impotent macht und Pestizide Nervenschäden verursachen können. Ich weiß auch, dass es möglicherweise einen vom Menschen mit beeinflussten Klimawandel aufgrund massiven, dauerhaften Ausstoßes von Gasen gibt. All das und noch viel mehr weiß ich oder setze mich zumindest kritisch damit auseinander.
Aber was ich in diesen Markenchecks sehe, lässt mich wütend werden. Es ist einfach „in den Krümeln gesucht“ und „Äpfel mit Birnen verglichen“. Dass alles, was großtechnisch und industriell hergestellt wird, natürlich nicht immer sanft, nachhaltig, bewusst (weitere beliebige Phrase hier einsetzen) ist, sollte doch einleuchten. Es geht in diesem Sendungsformat eben nicht um Biobauern, Naturhöfe und Schreinereien, die seit 1750 in Familienbesitz sind. Und mit diesen Maßstäben sollte man auch an solche investigativen Formate gerangehen, anstatt vollkommen abstruse Dinge zu checken – die natürlich zwangsläufig durchfallen müssen.
Hallo Martin, ein schöner Beitrag. Ich stimme dir da vollkommen zu. Die Seriosität ist bei solchen Formaten in Frage zu stellen. LG
Ja, da hast Du Recht. Ich frage mich, warum solche Formate immer noch Einschaltquoten haben…das ist doch Schwachsinn.
Lieber Martin, ich kann diese ganzen Sendungen zum Thema „Markencheck“ auch nicht mehr sehen. Gott sei dank hat man die Wahl, was man sich im TV ansehen möchte oder nicht. Ich bin der Meinung, wenn man eine dieser Markencheck-Sendungen gesehen hat, kennt man alle anderen. Ich kann nur hoffen, dass es genug clevere Fernsehzuschauer gibt, die sich durch diese Berichte nicht allzu stark beeinflussen lassen und sich auch mal eigene Gedanken dazu machen, warum gerade dieser oder jene sogenannte „Markencheck“ durchgeführt wird. Mein Fazit: Ich habe eine ganz einge Meinung und lass mich nicht von den Medien veräppeln!
🙂
Ich bin mit dir da einer Meinung, Martin.
ich kann diese Markenchecks so langsam nicht mehr lesen, hören oder sehen. Zu Beginn ist doch meistens schon klar, wie das Fazit ausgehen wird. Dass dort oft Äpfel mit Birnen verglichen werden, fällt der Mehrzahl des Publikums jedoch leider nicht auf, und sie lassen sich folglich davon beeinflussen.
Hallo Winfried,
schön, dass Du den Weg zu meinem Blog (wo leider nicht mehr viel los ist) gefunden hast und danke für Deine Meinung 🙂 Der große Teil der Konsumenten/Bevölkerung lässt sich eh‘ über den Tisch ziehen, wenn es um Berichterstattungen geht – das betrifft nicht nur „Markenchecks“ sondern auch alle anderen Themen…