Ihr merkt vielleicht, wie schwer es mir gefallen ist, eine einigermaßen gut verdauliche Überschrift zu finden für das, um das es mir geht. Also versuche ich in diesem Artikel, mein Anliegen und die Problemstellung genauer zu beschreiben und zu erklären, warum eine ganz bestimmte Sorte an Apps fehlt.
THEMEN IN DIESEM BEITRAG
Bloggernetzwerke und Blogverzeichnisse
Bloggeramt, bloggerei, Trusted Blogs, Blogwolke und wie sie alle heißen: das sind Verzeichnisse und Kataloge, in die man sich als Blogger eintragen und sich der Welt vorstellen kann. Ich selbst bin bei Bloggerei und Trusted Blogs eingetragen. Denn mal ehrlich: wie sollte man auf jemandes Blog aufmerksam werden, wenn man nicht weiß, wo man suchen muss? In solchen Verzeichnissen kann man ein oder mehrere Stichworte eingeben und bekommt passende Vorschläge für Blogs, die sich mit dem gewünschten Thema auseinandersetzen.
In der Praxis klappt das auch ganz gut – auf diese Weise habe ich beispielsweise den Dr. Schwein und auch Henning Uhle gefunden, bei denen ich seitdem gerne mitlese und -kommentiere. So weit, so gut.
Die Unfähigkeit, den Browser zu benutzen
Ich weiß es unter anderem von meiner Frau: Menschen in einem bestimmten Alter sind nicht mehr in der Lage, eine Website mithilfe des Browsers zu besuchen. Nicht etwa, weil ihr Endgerät das nicht hergibt, nein: sie können nur noch Apps bedienen! Man glaubt kaum, wie viele Menschen bei meiner Frau im ServiceCenter einer großen deutschen Stadt anrufen, die nicht in der Lage sind, auf die Website der Stadt zu gehen, um beispielsweise einen Termin online zu buchen. Wenn meine Frau diesen Bürgern Hilfestellung gibt („Geben Sie in der Adresszeile Ihres Browsers ‚www.xxxxx.de‘ ein.“ – „Was soll ich wo eingeben..??“), merkt man ziemlich schnell die Misere: Die User sind leider sehr häufig technische Analphabeten, die Dinge, die über die Benutzung einer App hinausgehen, nicht mehr beherrschen.
Blogs und Apps – zwei, die sich noch nicht begegnet sind
Nun wäre es doch ein Leichtes, dass Blogverzeichnisse wie die oben genannten (also bloggerei etc.) Apps zur Verfügung stellen würden, die alle Services, z.B. das Eintragen des eigenen Blogs oder die Suche nach bestimmten thematischen Blogs, innerhalb einer hübschen und übersichtlichen Benutzeroberfläche anbieten würden.
Aber aus irgendwelchen Gründen ist das noch nicht geschehen und ich frage mich, warum.
Somit sind die meisten Blogs dazu verdammt, nur auf PC oder Laptops gelesen zu werden. Auch dann, wenn sie responsiv sind, d.h. für die ansicht auf mobilen Endgeräten optimiert. Der Blog ist somit dazu verdammt, ein Medium zu sein, das auf Smartphone und Tablet allenfalls ein Nischendasein zu führen. Warum eigentlich?
Warum ist noch niemand darauf gekommen, wie es gehen könnte?
Ich habe ein bisschen recherchiert, sowohl im Play Store als auch bei den Blogverzeichnis-Anbietern selbst: weit und breit ist keine App verfügbar. Dabei wäre der Aufwand doch sicher vertretbar und würde einen immensen Mehrwert bieten, denn Blogs würden endlich aus dem Schatten des PC heraustreten und auf mobilen Geräten auffindbar und konsumierbar sein.
Wie könnte eine solche App aussehen?
Ganz einfach: so ähnlich wie die App eines Streaming-Anbieters. Nehmen wir mal Amazon Music: ich habe die Startseite der Amazon Music-App mal als Basis genommen, um (ziemlich dilettantisch und nicht mit vollem Inhalt – aber der Wille zählt) eine hypothetische Benutzeroberfläche zu basteln. Das sieht dann so aus.
Natürlich hätte eine solche App noch einige andere Anforderungen, aber vom Prinzip her müsste das funktionieren.
Was müsste eine solche App können?
- Die Möglichkeit, sein eigenes Blog einzutragen, und zwar mit Text, Bildern und RSS-Feed
- Eine Stichwortsuche, um entsprechende Posts UND Blogs zu finden
- Die Angabe neben jedem Blog, ob es responsiv gestaltet ist
- Eine eigene Blogsammlung
- Evtl. ein eingebauter RSS-Reader
- Empfehlungen für neue Blogs
- „Blog der Woche“ bzw. „Artikel der Woche“
- Die Möglichkeit, Blogs zu bewerten. Mit Sternen und Text.
Das ist zumindest das, was mir auf Anhieb einfällt. Da gibt es sicher noch eine ganze Menge mehr.
Fazit: Braucht die Welt eine solche App?
Ich finde: ja! Wobei man sich natürlich darüber unterhalten kann, ob solche Apps von einzelnen Anbietern von Blogverzeichnissen zur Verfügung gestellt werden, ob es einen Blogverzeichnis-Aggregator geben sollte (d.h. eine App, die die Inhalte aller großen Blogverzeichnisse anbietet) oder ob es vielleicht einen komplett neuen Blogverzeichnis-Service geben sollte (nennen wir ihn doch wirklich mal „Blog-o-rama“, nur so aus Gag), der die Welt des Bloglesens revolutioniert.
Egal, was es vielleicht mal wird: ich denke, es ist Zeit, die Blogs endlich auch auf mobile Geräte zu bringen.
Schreib‘ es mir in den Kommentaren!
Sehr cool übrigens, dass hier einige Kommentatoren die „Bewerten-Funktion“ bei Kommentaren für sich entdeckt haben. Gerne öfters mal machen.
Gute Idee!
Ich würde die App nutzen, auch wenn ich meine Browser bedienen kann 😉
Bevor ich bewusst nach neuen Blogs suche, möchte ich aber erstmal die über 500 offenen Tabs abarbeiten (manches sind Schulthemen die ohne erneute Betrachtung wieder geschlossen werden können) und dann gibt es ja noch „später lesen“ in favoriten, Leselisten und Pocket…
Trotzdem öffne ich die verlinkten Seiten sympathischer Kommentare – ich glaube so bin ich auch (über den Schreibsuchti) zu dir gekommen.
Meinen Link lass‘ ich Mal weg, noch ist es kein Blog. Was ich aber gerne dazu sage bzw. schreibe: des gibt scheinbar auch keine Möglichkeit (bei WordPress) eine ganze Kategorie Passwort zu schützen. So, dass man mit Passwort auf alle Beiträge der Kategorie zugreifen kann, vor Eingabe jedoch keine Überschrift und Anzahl der Artikel sieht. Und das ganze ohne weitere Rollen im Backend…
Hi Laura und schön, dass Du mitliest und kommentierst 🙂
Was Dein Problem mit den Kategorien betrifft: ich denke, dieser Artikel hilft Dir bei Deinem Anliegen. Es ist ein Plugin erforderlich, mit dem Du ganze Kategorien mit Passwort schützen kannst. Aber lies selbst, Du hast da sehr viele Möglichkeiten.
Wenn Dein Blog so weit ist, dass Du es guten Gewissens auf die Menschheit loslassen willst, dann freue ich mich über einen Link.
Bis dann!
Hey, danke für deine Antwort. Auf dem Artikel war ich schon. Mittlerweile habe ich gefühlt alle (wenigen) PlugIns, die in diese Richtung gehen, erfolglos getestet.
Aber ich werde es weiter versuchen. Vielleicht kann man eine neue (Standart Passwortgeschützte) Seite erstellen und darauf so wie oft im Seitenpannel „neueste Beiträge“ nur die Beiträge dieser Kategorie anzeigen lassen – dann aber (entsperrt) ausführlich wie auf der Beitragsseite mit Vorschautext. Oder durch ein Plugin das die gesamte Seite Passwortschützt mit Ausnahme aller anderen Seiten, die man in den Einstellungen angegeben hat…
Oh schade, das Plugin sah auf den ersten Blick so gut aus. Woran hapert es denn?
Oder anders gefragt: warum möchtest Du denn eine ganze Kategorie per Passwort schützen? Im Zweifelsfall musst du jeden Artikel einzeln sperren, ist das vom Aufwand her vertretbar oder eher nicht?
Herkömmliche Sperren zeigen die Überschrift und das Beitragsbild, wenn man eins hat, an. Natürlich könnte ich die Überschriften (weglassen(?) oder) in irgendetwas anderes ändern und die richtige Überschrift darunter schreiben. Aber elegant ist das nicht. Nur in Foren- und Membershipgeschichten möchte ich mich (noch) nicht einarbeiten.
Angenommen ich verleugne den Holocaust und den Klimawandel und habe andere extreme Ansichten, die in der Mehrheit der Gesellschaft auf Verachtung stoßen (ist in echt nicht so))
Dann kann ich Dinge, die ich darüber schreibe, in geschlossenen Gruppen anderer Plattformen veröffentlichen, aber auch auf meiner eigenen Seite und das Passwort dazu in diesen Gruppen teilen. So würde die Wahrscheinlichkeit, dass meine Familie und mein Arbeitgeber, von denen ich weiß, dass sie manchmal die Seite wegen den anderen Beiträgen oder aus Neugier besuchen, minimiert.
Das scheint eine harte Nuss zu sein… Wenn Du es geschafft hast, schreibe doch mal kurz hier, wie Du es hinbekommen hast, würde mich auch mal interessieren. Dann könnte ich auch einen Artikel dazu schreiben.
Noch was: Freunde und Bekannte kann man auch auf die Möglichkeit hinweisen, das (responsive) Blog als verknüpfte App auf dem Homescreen des Smartphones darzustellen.
Das geht bei Android z.B. per Aufruf über den Chromebrowser und dann im Menü rechts oben „zum Startbildschirm hinzufügen“.
https://blog.deinhandy.de/internetseite-auf-startbildschirm-hinzufuegen-so-funktionierts-bei-android-und-ios
Sofern im Blog ein entsprechendes Favicon-Icon vorliegt, wird dieses für die Verknüpfung genutzt. Wenn nicht, ist es nur der Anfangsbuchstabe.
Bei Henning Uhle gibts ein solches Icon, Loft75 erscheint nur mit einem L. Vielleicht magst du mal nachrüsten:
https://www.domaintechnik.at/handbuch/favicon-generator.html
Ich habe ein Favicon, das müsste eine weiße 75 in einem orangen Quadrat sein – schau mal auf den Tab, in dem mein Blog geöffnet ist.
Das Hinzufügen auf dem Startscreen ist natürlich eine prima Sache, auch sehr komfortabel, aber man muss es eben händisch bei den Leuten einrichten. Wenn man allerdings eine größere Leserschaft erreichen will, die den Blog noch nicht kennt, ist man wieder verratzt.
Und jetzt muss ich leider mal einen Rant loswerden:
Ich behaupte, dass Blogs im klassischen Sinne nie auf dem Smartphone angekommen sind. Die Entwicklung wurde verpennt, Apps bereitzustellen, die den Zugang zu Blogs ermöglichen. Wie du und ich hier schon geschrieben haben, finden Blogs im Browser statt – aber wer außer den „Technikaffinen“ benutzt den denn auf dem Smartphone? Gefühlt niemand! Alles, was nicht in einer App verpackt ist, hat heutzutage einfach keine Chance mehr.
So kommt es, dass Blogs als „Nerd-Zeug“ wahrgenommen werden, das manch einer wahrscheinlich mangels Kenntnis womöglich sogar im Darknet verortet (ich könnte mir durchaus vorstellen, dass manch eine/r so eine Denkweise hat). Hinzu kommt auch, dass der Begriff „Blog“ mittlerweile mit Verschwörungsschwurblern assoziiert wird, die ihren kruden Scheiß dort verbreiten („du bist Blogger? Also so ein Rechtsradikaler oder Verschwörungstheoretiker? Nee danke, kein Interesse!“). Und ja, es gibt auch Leute, die der Meinung sind, dass Blogs etwas von alten, steckengebliebenen Hippies sind, die von ihren Depressionen erzählen oder schreiben, wie man Dinkelkekse backt.
In den diversen Blogverzeichnissen fällt mir auch auf, dass dort wahnsinnig viele SEO-optimierte Werbeblogs registriert sind, die eigentlich nur ihren Influencer-/Kommerzcontent loswerden wollen, den eh‘ niemand interessiert.
Nein, es ist einfach so, dass wir Blogger eine vernünftige App brauchen, damit wir wieder wahrgenommen und gelesen werden. Wie ich weiter unten in den Kommentaren schon geschrieben habe, sollte es mit vertretbarem Aufwand möglich sein, eine Web-App zu erstellen, also einen Wrapper, der mobile Webseiten abbildet. In der Tat ist es so, dass kein einziges Blogverzeichnis, sei es Bloggeramt, Trusted Blogs, bloggerei und wie sie alle heißen, irgendeine App am Start haben! Nüscht, nada, nothing!
Vielleicht kennt irgendwer einen App-Programmierer, der Spaß daran hätte, so etwas zu realisieren. Das wäre dann die erste Blogverzeichnis-App überhaupt! Es kann nicht sein, dass unsere Blogs nur auf dem Desktop vor sich hin dümpeln, nur von Nerds gelesen werden und ansonsten auf dem Abstellgleis sind.
(so, musste jetzt einfach mal raus)
Hi Martin, klar sehe ich das Favicon hier auf PC. Aber es wird nicht im Smartphone bei „hinzufügen“ übernommen. Vermutlich, weil es nicht im richtigen Format dafür vorliegt – deshalb hab ich den Generator (mit vielen Infos) verlinkt. Seit ich mit so einem Generator eine ganze Latte von Icons produziert und hochgeladen habe, klappt das bei mir!
Was deinen „Rant“ angeht, bin ich ganz bei dir. Allerdings vermisse ich bei Bloggern (da nehme ich mich nicht aus!) eben auch das Promoten der vorhandenen Möglichkeiten, das je eigene Blog auf dem Smartphone zu lesen: Sprachaufrufe, Hinzufügen… und natürlich auch einfache Apps, es gibt ja durchaus Leute, die das können.
Dank dir und Eddys Kommentaren hier hab ich übrigens Trusted Blogs neu entdeckt. Es gab mal eine Zeit, da gab es viele Möchte-Gern-Plattformen, die Blogger geradezu überschüttet haben mit „Komm doch zu uns..“ – Oft waren das einfach nur kaum bemäntelte Versuche, zu Verlinkungen zu kommen, ohne dafür was zu bieten. Sogar der Link direkt zum Blog nach dem Teaser war nicht immer so direkt und schnell findbar wie jetzt auf Trusted Blogs. Ich hab das damalsdann alles weitgehend ignoriert, nachdem ich eine Zeit lang „Zwangsverlinkung“ mitgemacht habe, ohne irdend einen Nutzen davon zu bemerken.
Jetzt bemerke ich, dass Trusted Blogs eine ganz gute Sache ist – auch zum Blogs finden und lesen.(Wird erst perfekt, wenn die Hilfeseite verbessert wird, aber dann…) Man kann auch bei der Auflistung der eigenen Blogbeiträge sehr einfach und schnell eigene (neue) Tags für jeden Artikel vergeben – sehr gut!
Habe Trusted Blogs aufs Handy eingebunden, funktioniert auf den ersten Blick gut, aber die Suche lässt sich leider nicht nutzen.
Diesen Artikel hier werde ich auch noch etwas promoten, vielleicht findet sich ja jemand, der was unternimmt.
Hier sind ja nicht mal Teilen-Buttons, merke ich grade… 🙂
Iiiih, oldschool mit Kopieren und Einfügen.
Nee, du hast schon Recht. Das muss eigentlich überall Standard sein, selbst wenn man als Betreiber gar nicht auf Social Media unterwegs ist.
Ja, die Nummer mit der App ist schon so eine Sache. Ich bin irgendwie bei „BlogboxApp“ registriert. Ja, das sollte eine App werden, die per RSS die Artikel reinzieht. Herunterladen kann man aber die App nicht. Und so kommen quasi keine Zugriffe von dort zustande.
Es geht wohl nur mit RSS in entsprechenden Readern. Zu allem anderen gibt es meines Wissens nach derzeit nicht mal Ansätze.
Henning, ich BIN oldschool 😀 Hier gibt’s kein neumodisches Hexenwerk, sondern nur bewährte Technik.
Du sprichst mir aus der Seele, ein sehr guter Artikel mit einem Anliegen, das auf jeden Fall der Bloggerszene nützen würde.
Solange es die App nicht gibt, müssen wir damit umgehen, dass die Leute nicht wissen, was eine URL ist und schon gar nicht, wie man sie auf dem Handy eingibt und wo.(ist übrigens KEINE Altersfrage!)
Ich gebe zu, dass ich da auch nie explizit einen Browser aufrufe und URLS eingebe – statt dessen nutze ich die Sprachsteuerung.
Das ist einfach und funktioniert gut! Mein eigenes Blog rufe ich mittesl „Claudia Klinger Digital Diary“ auf. Und eben hab ich getestet „Loft 75“ und „Henning Uhle Blog“ – beides ergab sofort das gewünschte Ergebnis auf Platz 1.
Wir sollten das mehr promoten!
[…] ist Blogger und schreibt auf Loft 75 ein lesenswertes Mischthemenblog. Sein Artikel “Die App, die fehlt: die Blog-Netzwerk-App“, spricht mir aus der Seele! Die großen Blog-Verzeichnisse finden alle nur “auf […]
Ich nutze die WordPress App. Die ist zwar nicht optimal, informiert auch nicht in Echtzeit, aber da der Löwenanteil der Blogs auf WordPress laufen, reicht mir die. Ansonsten gebe ich Eddy Recht: es muss auch finanziert werden. Ich persönlich schreibe aber lieber auf einer richtigen Tastatur am Laptop oder PC und nicht auf dem Handy
Hallo Peter, schön, dass Du dabei bist 🙂 und danke für Deinen Kommentar.
Ich lese und schreibe in Blogs auch lieber am richtigen Desktop-PC, aber wie sagt man so schön: der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Will heißen: die Maßstäbe, die wir an uns anwenden, gelten nicht unbedingt für den Rest der Nutzer.
Ich persönlich habe mit der Inoreader-App eine sehr gute Möglichkeit gefunden, auch mobil meine Feeds zu lesen. Da ich Inoreader auch im Browser auf meinem PC als RSS-Reader benutze, bin ich über mein Benutzerkonto auch immer synchron zwischen PC und Smartphone. Aber hey, das ist eine Sache für alle, die sich damit auskennen (wollen), somit nicht für die Generation Z. die wollen Apps, Apps, Apps.
Hallo Martin,
erstmal danke für den Link zu mir. Das ist viel wert in heutigen Zeiten.
Es stimmt, was du oben schreibst: Menschen sind oftmals nicht mehr dazu in der Lage, einen Browser zu bedienen. Mir hat mal jemand erzählt, mein Blog sei kaputt, weil er ihn nicht erreicht hatte. Ich hatte Blut und Wasser geschwitzt, konnte aber keinen Fehler finden. Am Ende war es dann aber so, dass der Mensch unfähig dazu war, meine Blogadresse in den Browser zu hämmern, um meinen Artikel zu lesen, weil Facebook zu dem Zeitpunkt ein Problem hatte.
Außerdem habe ich es oft genug mitbekommen, dass mich jemand bei Facebook gefragt hatte, was ich mit dem Artikel sagen will. Erzählst du ihnen dann „Steht im Artikel“, bekommst du als Reaktion: Ach, den soll ich lesen?
Was so eine App können muss, hast du wunderbar beschrieben. Viel mehr fällt mir dazu auch nicht ein. Das Einzige, das mir zum Konsumieren von Blogs einfällt, ist ein RSS Reader. Aber das ist ja tatsächlich nicht das, was du hier richtigerweise ansprichst. Es gab mal Blogs, die ihren RSS Feed in irgendeine Baukasten-App weitergeleitet hatten. Sowas in der Art mit einer gu gehenden Suche würde ja schon mal ein Anfang sein.
Ob man das „braucht“, sei mal dahingestellt. Ich finde aber, dass die Blognetzwerke sowas anbieten sollten. Sie könnten darüber ja sogar Werbung schalten, wenn sie Angst haben, dass es zu viel Kosten verursachen würde. Aber wenigstens sollten sie mal darüber nachdenken.
Hi Henning, genau so sehe ich das auch. In den heutigen Zeiten muss man irgendwie das alte Medium „Blog“ attraktiv machen und wieder hervorholen, weil die Blogs sonst von niemandem mehr beachtet werden. Wie Du schon schriebst mit Deiner Facebook-Anekdote, die wirklich mehr als erschreckend, aber bezeichnend ist.
Das Problem ist einfach, dass keiner der Smartphone-Kiddies mehr einen Browser, geschweige denn einen RSS-Reader, bedienen kann. So erreichen wir irgendwie niemanden mehr außer den alten Hasen und den Nerds. Und darum geht es uns ja: Menschen zu erreichen mit dem, was wir so produzieren.
Ich finde das mit den Web Apps, wie ich Eddy schon geschrieben habe, extrem interessant. Ich werde demnächst mal mit so einem kostenlosen Toolkit herumexperimentieren und bin gespannt, was es für ein Ergebnis generiert.
So, jetzt mitten im Urlaub antworte ich dir mal.
Ich denke, es muss so in die Richtung Feed Reader gehen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sonst gehen soll. Sonst bist du ganz schnell bei einer weiteren Plattform, sowas wie Pinterest oder so.
Ich hab’s ja schon anklingen lassen, dass ich keine Ahnung von sowas habe. Aber da gibt’s bestimmt Leute, die sich mit sowas auskennen.
Ich finde Deine Gedanken super, Martin! Und ehrlich: als ich mir 2014 trusted blogs ausgedacht habe, stand eine App auch auf meinem Zettel.
Im ersten Schritt haben wir sie nicht umgesetzt, weil wir noch nicht wußten, ob es für trusted blogs überhaupt eine Nachfrage gibt. Wir haben mit einer responsiven Website angefangen, um eine möglichst breite Zielgruppe zu erreichen. Der Plan war, zu einem späteren Zeitpunkt Apps für iOS und Android zu bauen.
Heute sind über 7.000 Blogs bei uns registriert. Aber das Nutzerverhalten rechtfertigt die Investition in den Bau einer App noch nicht. Ich stelle fest, dass 80% (!) aller bei uns registrierten Blogger sich selbst präsentieren wollen, aber nicht aktiv nach Content in anderen Blogs suchen. Wir haben bei trusted blogs extra die Möglichkeit geschaffen, eigene Sammlungen für Themen und Blogs zu erstellen. Davon machen weniger als 5% gebrauch.
Das ist frustrierend, und zugleich die Antwort auf Deine Frage.
Eine App zu bauen, die es schafft, einen Platz auf dem Homescreen der Smartphone-Nutzer einzunehmen, erfordert einen hohen 5stelligen Betrag. Nicht nur für den Bau, sondern auch für die Vermarktung.
Ich gebe nicht auf, an die Zukunft der Blogs zu glauben. Wir investieren aber zunächst weiterhin in den Ausbau der Webversion von trusted blogs.
Danke, dass Du bei uns an Bord bist!
Hi Eddy, vielen Dank für Deine Gedanken zum Thema. Um Kosten zu vermeiden, die ins Uferlose gehen: wie wäre es denn mit einem Wrapper, der Trusted Blogs als mobile Website einfach nur innerhalb der App darstellt? Soweit ich weiß, gibt es Toolkits, die das können. Dann hast Du eine App, die die responsive Webseite darstellt, also eine Web App.
Das Problem ist, dass – wie Henning und ich schon schreiben – viele Nutzer nicht mehr in der Lage sind, auf ihrem Mobilgerät einen Browser zu bedienen. Ich habe gelesen, dass nur noch 13 % der Nutzer mittels Browser eine Website aufrufen.
Nachdem ich ein wenig recherchiert habe, fand ich den Anbieter webtoapp.design, der ein ziemlich faires Angebot macht: 695 € für die Erstellung einer App für Android und iOS. Per Google-Suche nach „web app erstellen“ kommen auch einige gute Treffer, teils auch für kostenlose Toolkits, mit denen das geht.
Wäre das vielleicht mal einen Versuch wert? Dann wäre Trusted Blogs das erste Blog-Portal, das eine App anbietet!
Danke Dir vielmals für Deine Ideen und für die Mühe, die Du hier investierst, Martin! Der Anbieter webtoapp ist interessant und ich behalte ihn mal im Hinterkopf. Unsere Anforderungen sind allerdings ein wenig komplizierter: Das Blogmagazin in eine App zu gießen, ist sicherlich keine Raketenwissenschaft. Die Herausforderung besteht darin, auch den Kampagnen-Konfigurator und die Funktionen für unsere Kunden auf diese Weise anzubieten…
Vielleicht müssen wir das in zwei Teilen denken. Ich bleibe da dran.
Aber Priorität hat die Verbesserung unserer Reichweite und des Engagements unserer Nutzer. Das ist die Basis für weitere Entscheidungen.
Lieber Eddy,
das mangelnde Engagement der Blogger ist frustrierend? Vielleicht könntet Ihr das etwas einfacher machen! Hier meine Erfahrung:
Ich habe gerade mein (Haupt-)Blog registriert und versucht, ein „Magazin“ zu erstellen.
Das ist mir leider nicht gelungen, weil auf der Seite, auf der ich „Mein Magazin“ finde (https://www.trusted-blogs.com/user/collection) zwar steht, warum es noch leer ist: nämlich weil ich noch keine Themen oder Blogs hinzu gefügt habe.
Der Link „erfahre mehr dazu“ führt mich dann auf eine Hilfe-Seite, auf der mir erklärt wird, dass ich auf ein „Symbol im roten Kreis“ klicken muss – wo mir statt einer Möglichkeit, Blogs einzugeben alle „1.619.651 Beiträge aus 7.312 Blogs“ angeboten werden.
Dazu der wenig hilfreiche Hinweis: „Dein Magazin kann nicht angezeigt werden, weil Du noch keine Themen oder Blogs gespeichert hast. Erfahre mehr dazu“ – und wieder mit dem Link wie oben. Ein „Im Kreis geschickt werden“, das nicht zum weiter forschen einlädt!
Ich hoffe, es ist ok, das hierhin zu schreiben obwohl leicht OT. Aber wenn ich es an Trusted Blogs gemailt hätte, würde es dich vielleicht ja gar nicht erreichen.
Hallo Claudia,
vielen lieben Dank dafür, dass Du Dir die Zeit für dieses wertvolle Feedback genommen hast – und dass Du Dir damit so viel Arbeit gemacht hast:
Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen!
Denn nur durch derart konstruktive Kritik eröffnet sich uns ein „Blick von außen“ auf die Plattform (wir sind selbst inzwischen alle längst betriebsblind) und wir bekommen die Möglichkeit, Dinge besser zu machen.
Deine Rückmeldung nehme ich daher auf jeden Fall zum Anlass, die Hilfeseite zu überarbeiten, so dass Du (und andere Nutzer) nicht mehr länger im Kreis herumgeführt wirst.
Also noch einmal herzlichen Dank!!
Ich habe Sie Hilfeseite jetzt neu gestaltet und würde mich über ein erneutes Feedback sehr freuen… 🙂
Hier ist die VORHER-Seite (Achtung: wird bald gelöscht)
Und so sieht die NEUE Seite jetzt aus.
Nochmals vielen Dank für das kritische Feedback, das zugleich ein wertvoller Denkanstoß war!
Ok, jetzt habe ich es begriffen, aber es hat gedauert!
Man kommt ja immer mit einem Hintergrund von Erwartungen, wie eine Webseite/Portal etc. funktionieren könnte. Wenn es dann anders ist und die Hilfe nicht deutlich sagt, was Sache ist, haut man in der Regel wieder ab – so war es mir auch gegangen.
Die Hürde für mich war: Zu verstehen, dass ich das Magazin über die Suchmaschine füllen muss – und nicht bei „Magazin verwalten“, wie ich eigentlich angenommen hatte.
Jetzt ist alles ok, danke.
Aufgefallen sind mir Blogs, die schon vor 3 Jahen dicht gemacht haben – ein Problem, das ja alle haben, die Blogs versammeln. Die sind so unglaublich flüchtig… 🙂