So, und weiter geht’s mit unserer Erlebnistour durch MeckPomm. Wir haben nämlich die erste Nacht auf dem Campingplatz im Zelt überlebt! Was für eine Nacht – grunzende Schnarchgeräusche aus dem Nachbarzelt, Hitze, Enge und irgendwann musste Yve dann auch noch ihre Notdurft verrichten. Sie fragte mich also „kann ich in Slip und T-Shirt auf den Klo gehen; meinst Du, das geht?!“ Ich im Halbschlaf: „Na klar, um die Uhrzeit sieht Dich keiner…“ Na, von wegen, auf einem Campingplatz ist selbst um 4:30 Uhr noch was los, und so begegneten ihr 3-4 Menschen. Tolle Wurst! Und ich schicke meine Freundin im Slip zum Klo-Haus, quer über den Campingplatz…
Immerhin wurden wir durch die leckeren Brötchen entschädigt, die wir tags zuvor abonniert hatten und uns in der Bar abholen konnten. Da wir keinen Kühlschrank hatten und auch sonst kein kühles Fleckchen, kamen natürlich nur Aufstriche infrage, die hitzeresistent sind. Im Falle von Yve und den Kindern Nutella, in meinem Fall Hausmacher Leberwurst aus der Dose. Das Nutella war morgens schon flüssig und die Leberwurst hatte auch eine eher unappetitliche Konsistenz (mit viel Senf drauf geht auch das!!!). Mit akrobatischen Verrenkungen haben wir uns später im Zelt umgezogen und setzten uns in’s Auto, um einen Strandtag im nahen Kühlungsborn zu verbringen.
Am schönen Oststrand (Kühlungsborn hat mehrere Strände; wenn man Zeit hat, sollte man sie alle mal gesehen haben) winkten uns nahe der Seebrücke auch unsere beiden Mädels vom Vortag – Yvonne und Mandy – zu und wir gesellten uns zu den Beiden und legten dort unsere Habseligkeiten aus.
Ich weiß nicht, ob es an anderen deutschen Stränden auch üblich ist, dass die DLRG per Lautsprecher Durchsagen macht, aber hier hörten wir öfters mal: „Die kleine wie-auch-immer sucht ihre Mutter…“. In Holland gibt’s sowas ja gar nicht, dass man am Strand per Durchsage über Vermisstenmeldungen, Wetterlage etc. informiert wird.
Beide Kinder und auch wir hatten jedenfalls unseren Spaß, in der Ostsee zu baden und zu schwimmen. Allerdings gibt es dort teilweise ein Seegras-Problem, sodass sich irgendwelche Schnüre um die Beine schlingen und Felsen am Meeresboden liegen, an denen man sich die Füße aufratschen kann. Toll war’s trotzdem. Und wir bekamen auch ein wenig „Ebbe und Flut“ – wenn man das dort so nennen kann – mit. 10-20 cm Tidenhub. Und sogar richtige Wellen. Wow!
Nach dem Baden und der Verabschiedung von den Mädels (mit denen wir in Kontakt bleiben, Facebook sei Dank!) hatten wir Hunger und schauten uns im Osthafen nach einer geeigneten Gelegenheit um, satt zu werden. Hellhörig wurden wir bei der Hafentaverne, die zwar eine ziemlich noble Anmutung hat, aber uns durch ein ganz spezielles Angebot ungemein lockte: „Fisch satt“. Für 9,90 € bekommt man gebratene Fischfilets, mecklenburger Kartoffeln mit Dillrahmsauce und Krautsalat, und zwar so viel, bis man nicht mehr kann! DAS durften wir uns doch nicht entgehen lassen und setzten uns in den Außenbereich. Leckeren Fisch, perfekt gebraten und mit tollen Beilagen mitsamt mehreren Getränken gab’s für die Großen; Pfannkuchen mit Eis und wirklich hübsch garniert, Kakao und Apfelschorle für die Kleineren. Pappsatt bezahlten wir die mehr als moderate Rechnung von 40 € und begaben uns danach zum Auto, um wieder auf den Campingplatz zu fahren.
Doch was sahen wir auf dem Rückweg? Eine freche Möwe, die ungeniert im Sturzflug einen Papierkorb plünderte, ein abgebissenes Dönerbrötchen herausfischte und daraus eine wahre Show machte! Denn sie stand mitten auf der Strandstraße, die Autos mussten notgedrungen anhalten und sie nahm das Brötchen mitsamt einer anderen Möwe in aller Ruhe auseinander – Standing Ovations am Straßenrand waren die Folge 😉
In einem Strandladen bekam Niklas dann noch ein paar „Flippen“ (also Flip-Flops für Kinder) und Michelle ihre neuen Crocs-Nachbauten mit echten Chrom-Zierstreifen.
Auf der Rückfahrt entdeckten wir einen Leuchtturm, den wir unbedingt noch von Nahem sehen wollten. Es war der „Leuchtturm Buk“ in Bastorf, der als erster Leuchtturm Deutschlands seinerzeit elektrifiziert wurde und dem Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck untersteht.
2 Gehminuten entfernt liegt in Sichtweite das Restaurant und Café „Valentin’s“, das ebenfalls ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis hat, sehr hübsch gelegen und wirklich eine tolle Adresse ist.
Besucht doch mal den Leuchtturm Buk, wenn Ihr in der Gegend seid. Es ist der höchst gelegene Leuchtturm Deutschlands und kann von 11.00 – 17.00 Uhr täglich besichtigt werden. Danach ein leckeres hausgemachtes Stück Kuchen oder etwas Deftiges vom „Valentin’s“ mit tollem Blick auf die Ostsee. Und wenn Ihr Glück habt, könnt Ihr auch mit der zutraulichen Katze des Leuchtturms ein wenig schmusen 🙂
Und nach dem Angriff der Killerinsekten auf dem Weg zum Parkplatz liefen wir Richtung Auto und fuhren wieder Richtung Campingplatz. Und was gab’s als Abschluss in der Campingplatzbar? Natürlich ein schönes kaltes Störtebeker Schwarzbier!
Ganz klar: einen Platz am Strand von Kühlungsborn, schönes Wetter, leckeres Essen in der Hafentaverne oder bei „Kühlungsborner Fischbrötchen“, Flanieren in der Strandstraße, einen Leuchtturmbesuch mitsamt Einkehr in „Valentin’s“ und den weiten Blick auf das Meer und selbstverständlich ein leckeres Bier aus der Stralsunder Brauerei.
Und im nächsten Artikel entführe ich Euch in’s Seehaus, erzähle über schöne Routen durch MeckPomm und fahre mit Euch an’s Salzhaff in Pepelow.
Hallo Martin,
da sind wir ja ganz nah beieinander, geopgraphisch wie thematisch…
http://twitpic.com/27dm6j