Brügge sehen…und sterben?

Kanäle in BrüggeWahrscheinlich hat noch kein Kinofilm jemals in Brügge gespielt. Nehme ich mal an. Um so toller, dass die Haupstadt der belgischen Provinz Westflandern mit ihren 117.000 Einwohnern endlich mal adäquat in einem Film festgehalten wird.

Die Handlung

Zwei Auftragskiller (Brendan Gleeson und Colin Farrell), die unterschiedlicher nicht sein könnten, gönnen sich gewungenermaßen Urlaub in Brügge, weil bei einem Auftrag in London etwas schief gelaufen ist. Zu diesem ‚Urlaub‘ hat sie ihr Boss (Ralph Fiennes) verdonnert. Während Ken, der gutmütige, nette sich in dieser Stadt wunderbar entspannen kann und auf Kultur steht, ist Ray extrem angespannt und findet eigentlich alles „fucking“. Beide warten auf einen Anruf von ihrem Boss, um weitere Instruktionen zu erhalten. Die Tage vergehen, kein Boss ruft an, und Ray hat nichts Besseres zu tun, als eine hübsche Drogendealerin aufzureißen, sich in einem Restaurant mit kanadischen Touris zu prügeln und eine ausschweifende Drogenparty mit Nutten und dem kleinwüchsigen Darsteller eines surrealen Films zu feiern!

Doch dann ruft der Boss an und die Botschaft ist klar: Ken soll Ray umnieten, weil er in London einen großen Fehler gemacht hat. Aber so einfach ist das nicht für den gutmütigen Ken. Und außerdem passieren noch viele ungeplante Sachen, die hier nicht verraten werden…und welcher ‚Fehler‘ ist denn bitteschön in London passiert..?

Na, wie ist der Film?

Skurril, seltsam und super-unterhaltsam. Ein Independent-Krimi mit einigen witzigen, aber auch vielen tragischen Momenten, wundervollen Aufnahmen und großen Schauspielern. Man muss kein Krimifan sein, um „Brügge sehen…und sterben?“ toll zu finden. Man könnte den Film als so eine Art „europäischen Pulp Fiction“ bezeichnen, so abwegig und irre ist er. Aber immer charmant und mit viel Liebe zum Detail. Und eine Krimikomödie ist er sicher nicht, dazu ist er viel zu nachdenklich. Dafür zeigen die vielen schönen Aufnahmen, dass Brügge eine der schönsten Städte in Europa ist.

Lohnt sich die DVD?

Man bekommt viel geboten, u.a. „deleted scenes“, „making of“ und viele Features, z.B. eine kommentierte Kamerafahrt durch die Kanäle der Stadt. Sehenswert ist auch das Feature „fucking Bruges“ – ein hübsch gemachter Zusammenschnitt aller Szenen, die die Worte „fuck“ und „fucking“ beinhalten (und das sind nicht wenige!).

Gesamturteil

Lohnenswert! Kein Mainstream-Kino, sondern ein  irisch-britischer Film der besonderen Art. Echtes „Euro-Pulp Fiction“ für Liebhaber des Genres ‚Krimi‘, aber nicht nur. Und für mich hat der Film sowieso einen ganz besonderen Stellenwert, weil ich die Plätze, Straßen und Kanäle in meinem Sommerurlaub live erlebt habe und teilweise an den Original-Schauplätzen war (ohne es damals zu wissen).

ich in BrüggeKen und Ray in Brügge

Auf der Seite zum Film gibt’s noch ein paar mehr Informationen in hübscher Aufmachung. Und die DVD ist unter anderem bei amazon.de für 12,95 € zu haben.

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Über Martin

Ich bin und war es immer, der Chefredakteur des alten und des neuen Loft 75, dem illustrierten Magazin aus dem 21. Jahrhundert. Geboren 1969 in einem kleinen Ort im Welterbe Oberes Mittelrheintal und somit gebürtiger Rheinland-Pfälzer. Ich habe mich bereits 1987 für Computer interessiert, bin oft kreativ und reduziere Dinge auf das Wesentliche, schreibe gerne und interessiere mich für Design, Einrichten, Internet, Kochen, Blogging und alles, was außergewöhnlich ist und außergewöhnlich gut aussieht. Privat wohne ich am Mittelrhein. Und ich freue mich, wenn Du dieses Magazin magst - lesen wir voneinander..?
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1 Kommentar
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juliaL49

Ja, der Film ist wirklich empfehlenswert. Habe mir den angesehen, weil Uwe (uwe.vg) den so gut beschrieben hat.
Die DVD-Extras klingen sehr gut, da sollte man bei dem Preis zugreifen.