7 Fragen an: GILLY Live aus Berlin

Fangen wir in unserer kleinen Rubrik doch heute mal mit Gilly an. Viele kennen vielleicht sein Blog, und heute beantwortet er exklusiv Fragen für das Loft 75. Und dabei fällt mir auf, dass es eigentlich 8 Fragen sind.

 

Gilly, woher nimmst Du denn die Zeit, immer so viele interessante Videos herauszusuchen und darüber zu bloggen? Freunde, Partnerin und Familie wollen doch sicher auch mal was von Dir haben…

Mein Job bzw. meine Selbständigkeit erlauben es mir fast immer regelmäßig ein Auge auf die UK & US-Blogosphären und einschlägige Link Dumps zu werfen. In der Regel bin ich also von 9 bis 20 Uhr am Rechner und durchwühle das Netz nach interessanten und lustigen Dingen. Ab 20 Uhr ist meistens Feierabend und ich widme mich meiner Verlobten. Ab und zu liegt dann zwar noch das MacBook auf dem Bauch, aber meist nur um Mails zu checken oder einen Tweet abzusetzen. Ansonsten bin ich am Wochenende meist auch weniger am PC um mal ein bisschen zu entspannen und Freunde zu treffen.

Bist Du eigentlich ursprünglich aus Berlin? Fühlst Du Dich dort wohl, wo Du jetzt lebst? Und warum?

Ich und Berlin… das ist eine Geschichte für sich. Ich bin in Berlin geboren und habe hier auch meine ersten Schritten gemacht. Als ich fünf oder sechs war haben sich meine Eltern getrennt und meine Mutter ist mit mir nach Rheinland-Pfalz gezogen. Dort sind wir mehrmals umgezogen bis ich schließlich mit 11 meine Heimat im Mosel-Dörfchen Dieblich, welches nicht weit von dir entfernt ist,  gefunden habe. Dort bin ich aufgewachsen, hatte meine erste Freundin, erlebte meinen ersten Kuss und so weiter. Dort hatte ich die beste Zeit meiner Jugend. Daher sage ich auch immer, dass ich an der Mosel aufgewachsen bin, denn ich kann mich auch nicht mehr wirklich an das, was davor war, erinnern. Kurz vor meinem 16. Geburtstag war meine Mutter dann der Meinung zurück nach Berlin zu ziehen und hat mich relativ kurzfristig aus meiner gewohnten Umgebung gerissen. Wie Teenager so sind, war ich furchtbar sauer und habe fast ein Jahr nicht mit ihr geredet und in dieser Zeit bei meiner Schwester gewohnt. Seit ich nun in Berlin wohne, fühle ich mich nicht mehr so wirklich zu Hause. Ich bin schon mehrfach umgezogen und habe auch die Bezirke schon gewechselt. Um das Ganze aber mal zusammenzufassen, liegt mir diese Stadt einfach nicht. Ich mag es nicht wirklich ständig angequatscht zu werden und komme auch irgendwie nicht mit der Art der Berliner zurecht. Ich überlege, in den nächsten Jahren ins Umland zu ziehen, um wieder etwas mehr „Dorf-Flair“ zu bekommen.

Raucher oder Nichtraucher? Bier oder lieber Wein oder lieber ohne Alkohol? Pflanze oder Fleisch?

Ich bin überzeugter Nichtraucher. Ich habe vielleicht in meinem ganzen Leben zwei oder drei Zigaretten geraucht, aber nie wirklich den Geschmack daran gefunden. Weder Bier noch Wein sind das Getränk meiner Wahl. Ich trinke eher selten Alkohol, wenn dann, aber meistens richtig 😉 – In der Regel bleibe ich dann aber bei Longdrinks und Cocktails.  Fleisch und Pflanze gehören zusammen, daher gibt es bei mir Beides.

So, mich würde auch mal brennend interessieren, wie Du Deine Freundin kennen gelernt hast! Und was mich noch mehr interessiert: sind Männer und Frauen kompatibel oder ist das Eurer Meinung nach eher eine Dauerdiskussion mit dem Ergebnis, dass Männer und Frauen eigentlich gar nicht zusammen passen?

Meine Verlobte habe ich ganz klassisch in der Disco kennengelernt. Der Freund eines Freundes hatte Sie mitgebracht. Nachdem wir miteinander geflirtet hatten, haben wir aufgrund einer kleinen Komplikation im Freundeskreis beschlossen, nur Freunde zu sein. Auf der Geburtstagsparty meines besten Freundes, ein paar Wochen später, wurde dann mein alkoholisierter Zustand ausgenutzt und sie hat erklärt, dass wir nun eine Beziehung führen 🙂 Männer und Frauen sind absolut kompatibel miteinander. Wir führen eine sehr harmonische Beziehung.

Anderes Thema: Arbeit! Was arbeitest Du und fühlst Du Dich dort wohl? Oder hast Du einen lange gehegten Berufswunsch, den Du Dir noch nicht erfüllen konntest?

Seit dem 1. Januar bin ich selbständig. Ich arbeite für meinen alten Arbeitgeber, einem Finanzdienstleister, nun auf freiberuflicher Basis weiter, wende aber weniger Stunden für diese Tätigkeit auf. Ansonsten widme ich mich meiner kleinen IT-Firma (die ich schon seit 2001 nebenher betreibe), arbeite für LG als Blogger auf dem LG Blog und versuche so gut es geht und ohne meine Leser zu nerven, mit Blogs Geld zu verdienen.

Und jetzt geht’s noch um das Thema ‚Essen‘. Berlin ist für seine Currywürste und seine Döner bekannt. Wo schmecken die jeweils am besten und was bezahlt man dafür?

Döner und Currywurst *seufz* – Zwei Gerichte, die so gar nicht zu meiner kohlenhydratarmen Ernährung passen wollen und doch so lecker sind. Meine liebste Dönerbude ist Efes am S-Bahnhof Berlin Zehlendorf. Currywürste habe ich in Berlin auch schon in den bekannten Currywurstbuden wie Curry36, Curry 195 am Ku’Damm (mit Sekt!) usw. gegessen. Was viele hier übersehen ist, dass aufgrund des hohen Kundenaufkommens das Ganze nur noch ein Massengeschäft ist. Am besten schmeckt die Currywurst immer noch an den kleinen und unscheinbaren Buden. Zum Preis kann ich nicht viel sagen, ist schon länger her, dass ich eines der beiden Gerichte zu mir genommen habe.

Wo siehst Du Dein Blog in 10 Jahren? Gibt es dann – Deiner Meinung nach – überhaupt noch Blogs? Oder wird alles zu einer Facebook-Social-Network-Twitter-Pampe, die gleichmäßig auf uns herabrieselt, ohne redaktionellen, vernünftig aufbereiteten Hintergrund?

Mein Blog in 10 Jahren. Hm… Blogs sind ja angeblich heute schon tot 🙂 – Scherz beiseite, ich habe keinen konkreten Zukunftsplan für mein Blog. Ich mache solange weiter, wie ich Spaß daran habe. Ob die ganze Blogosphäre nun den Bach runter geht oder nicht. Ich denke aber, dass Menschen auf jeden Fall weiterhin Ihre Gedanken und Meinungen im Internet kund tun werden. Ich hoffe doch sehr, dass das ganze auch ein wenig individueller wird und nicht zu der von dir beschriebenen Facebook-Social-Network-Twitter-Pampe wird. Was mir auch wichtig ist, dass nach wie vor zwischen redaktionellen Nachrichten und der Blogosphäre unterscheidet.

Und wo wir gerade beim Thema ‚Technik‘ sind: das Internet, wie wir es heute kennen, ist nur der Anfang. Im Jahr 2020 ist sicher vieles anders, was PCs, Notebooks, Smartphones und deren Integration in das Web angeht. Welche Visionen und Vorstellungen hast Du von der Kommunikationstechnik in den nächsten 10 Jahren?

Hmmm, die Frage ist schwer zu beantworten. Ich vermute und hoffe, dass viel mehr mit Spracheingabe funktioniert. Vielleicht wird auch generell mehr mit Sprache statt mit Text kommuniziert. Notebooks werden sicherlich überflüssig, da sich das Smartphone zum mobilen Begleiter entwickeln wird, der alle Bedürfnisse des mobilen Menschen erfüllen wird. Wenn es mit den Bandbreiten endlich mal voran geht (100Mbit/s Up- und Downstream) kann ich mir vorstellen, dass der lokale PC und dessen Rechenleistung an Bedeutung verlieren werden. Rechenleistung und Speicherplatz werden von Serverfarmen bereit gestellt.

 

Lieber Gilly, herzlichen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, die Fragen zu beantworten! Und ich bin sehr überrascht, dass Deine eigentliche Heimat nur 15 Minuten von mir entfernt liegt: „Dibbelich“ 😀

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Über Martin

Ich bin und war es immer, der Chefredakteur des alten und des neuen Loft 75, dem illustrierten Magazin aus dem 21. Jahrhundert. Geboren 1969 in einem kleinen Ort im Welterbe Oberes Mittelrheintal und somit gebürtiger Rheinland-Pfälzer. Ich habe mich bereits 1987 für Computer interessiert, bin oft kreativ und reduziere Dinge auf das Wesentliche, schreibe gerne und interessiere mich für Design, Einrichten, Internet, Kochen, Blogging und alles, was außergewöhnlich ist und außergewöhnlich gut aussieht. Privat wohne ich am Mittelrhein. Und ich freue mich, wenn Du dieses Magazin magst - lesen wir voneinander..?
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Martin

Hallo Gilly, ich soll Dich fragen, ob es in Berlin irgendwo eine Dönerbude gibt, die eine richtig schöne, leckere Knoblauch-Zaziki-Soße hat und nicht diese Mayo-Pampe. Und wo wir schon dabei sind: wie sind die Dönerpreise eigentlich in der Hauptstadt?